Leserbriefe
Frustrierend für alle Beteiligten

Leserbrief zum Artikel „Der Naturschutzbund zieht Bilanz“ vom 29. Juli

Zu den Erfolgen des Nabu kann noch ein Projekt hinzugefügt werden: In Lenningen mindestens 500 000 Euro Planungskosten/Steuergelder in den Gully gekickt, weil im Bebauungsplanverfahren des Lüxen angeblich ein paar Streuobstbäume nicht genügend gewürdigt wurden.

Als Gemeinderat befasse ich mich mit dem Lüxen seit 2005. Zuerst im Flächennutzungsplan, dann ab 2017 als Bebauungs- und Erschließungsplan. Mehr als 500 Seiten Papier, davon bestimmt die Hälfte Natur und Umwelt betreffend, wurden in mindestens 30 Sitzungen von 20 Gemeinderäten und fast unzählbaren Fachberatern, Behörden und Institutionen durchgearbeitet und bewertet – im beschleunigten Verfahren. Als dann zum Schluss alle Bedenken und Anregungen gewürdigt worden sind und das Landratsamt den Bebauungsplan genehmigt hat, wurde dieser durch Gerichtsbeschluss, den der klagewütige Nabu erreicht hat, wieder kassiert. Und dies trotz vorgesehener Ausgleichsmaßnahmen für die Streuobstbäume.

Frustrierend für alle Beteiligten und vor allem frustrierend, dass solche Verhinderungsverbände, die nur Minderheiten vertreten und sich nicht um die Lösung von realen Problemen kümmern, sich anmaßen, gegen bürgerliche Mehrheiten und Behörden zu klagen und es auch noch dürfen. Eines ist jetzt auch klar, auf absehbare Zeit – und ich denke, wir sprechen von Jahrzehnten – wird die Gemeinde Lenningen ihren bauwilligen Bürgern keine Baugrundstücke mehr verkaufen können.

Kurt Hiller, Lenningen