Dem Leitartikel „Gruseliges Märchen –zur Warnung vor der „Öko-RAF“ von André Bochow kann ich voll und ganz zustimmen und die Aussagen nur unterstreichen. Auch von Ministerpräsident Kretschmann wird diese Einschätzung geteilt, wenn er beim Forum der Südwest Presse vor einer Hysterie mit den Worten „Ich halte es für hochgradig gefährlich, jetzt von einer Klima-RAF rumzufaseln“, warnt. Auf der anderen Seite sind jedoch Herr Kretschmann und die von ihm geführte Landesregierung ein nicht unerheblicher Teil des Problems. Dies muss spätestens jedem nach dem Brandbrief „In großer Sorge um unser Land“ eines Bündnisses aus Kommunen und Wirtschaft an den Ministerpräsidenten klar sein.
Sich hinter Verordnungen und Gesetzen zu verstecken, die man angeblich nicht beeinflussen kann, ist in an Betracht der Probleme und Herausforderungen geradezu zynisch. Es muss zur Demokratieverdrossenheit – speziell der jüngeren Generation, um deren Zukunft es geht – beitragen, wenn man feststellt, dass im Hinblick auf die Energiewende zwar viel von den regierenden Grünen versprochen aber so gut wie nichts umgesetzt beziehungsweise vieles vertagt wird. Nahezu fatalistische Züge bekommt die Regierungsarbeit, wenn Herr Kretschmann behauptet „Das Land ist nur für sechs Prozent der Bürokratie“ verantwortlich. Hier könnte man die Frage stellen, ob wir in Baden-Württemberg überhaupt noch eine Legislative auf Landesebene benötigen.
Diese Landesregierung unter Winfried Kretschmann hat weder den Willen, noch den Mut und die Kraft die notwendige Energiewende zu meistern.
Jürgen Maué, Weilheim