Leserbrief
Grüne: Besessen von Tatendrang

Zum Kommentar „Ein Verlust für das Land“ vom 25. Februar

Es ist ein Trauerspiel. Die „grünen Hardliner“ hätte der Kommentator mit Namen nennen sollen. Der Bruch der Koalition ist überwiegend zweifelhafter Verdienst der FDP mit ihrem – gewesenen – Chef.

Andererseits, grüne Politik schien besessen von Tatendrang zur Klimarettung. Nach 100 Jahren Verkehr und Heizungstechnik mit fossilen Brennstoffen sollte innerhalb 10 bis 25 Jahren in Stufen das kleine Deutschland zur Weltklimarettung CO2-frei werden. Junge dynamische Politiker und Wissenschaftler wollten Tempo machen. Jungen Menschen fehlt aber erkennbar viel vom Zeitgefühl der Alten. Zehn Jahre sind für 25-Jährige eine Ewigkeit. Unsere Medien verwenden so gerne die Einteilung politischer Denkweisen gemäß Links / Rechts-Unterscheidung, so dass konkrete Ursache-Wirkungs-Erklärungen oft im Nebel bleiben. Robert Habeck erläutert den Menschen, was sachlich darstellbar ist. Zuarbeiter der Politik müssten dringend mehr Ingenieurinnen und Ingenieure sein.

Wir hatten zwölf Bundespräsidenten. Der neunte, Horst Köhler, scheiterte an seiner Offenheit. Aber er war aufopfernd, selber leistungsbewusst und menschlich. Für mich hat er den ethischen Maßstab gesetzt. In Arbeitsleistung gleich zu ziehen müsste Habeck vielleicht nachlegen, oder?

Karl Dannenhauer, Weilheim