Mich störte das Wort „Ärztepfusch“, mit dem Behandlungsfehler oft gestresster Ärzte bezeichnet wurden. Das ist doch sehr herabwürdigend.
Keine Frage, jeder Fehler – und Fehler passieren nun mal – ist einer zu viel, erst recht im medizinischen Bereich. Und alles, was zu dessen Vermeidung getan werden kann, sollte getan werden.
Der Artikel nennt „über 500 Millionen Behandlungsfälle pro Jahr“. Da passieren freilich auch Fehler. Und natürlich ist das für die Betroffenen schlimm. Doch diese Fehler als „Ärztepfusch“ hinzustellen klingt für mich wie „Steine-werfen“ auf eine Berufsgruppe, die wir doch so dringend brauchen. Und da wir letztlich im Glashaus sitzen, weil wir alle nicht fehlerfrei sind, sollte man mit „Steinen“ vorsichtig umgehen. Jesus sagte einmal: „Wer unter euch ohne Sünde (Fehler) ist, werfe den ersten Stein.“ Eine hilfreiche Aussage für den Umgang mit Menschen.
Jürgen Rieker, Notzingen