Bei der Veranstaltung nannten alle Podiumsteilnehmer Beispiele von unsinniger Bürokratie, gegen die sie ankämpften, auch mit schnellen Gesetzesänderungen – was meiner Meinung nach auch zutiefst überzeugend klang. Unverständlicherweise betonte MdL Andreas Schwarz, dass die Grünen das Problem erst in der nächsten Landtagslegislatur gezielt intensiv angehen würden. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln, da sie aktuell die stärkste Fraktion im Landtag sind und dazu noch den Ministerpräsidenten stellen. Dazu kamen die Grünen in der letzten Wahlumfrage vom 16. Oktober lediglich noch auf Platz drei, also wäre es doch wichtig, dass die Grünen den Bürokratieabbau unverzüglich über die Bühne bringen. So blieb ein bitteres Geschmäckle übrig, dass die ganze Veranstaltung lediglich ein verkappter Wahlkampfauftakt war, mit viel Sprechblasen, ohne dass man Nägel mit Köpfen in der Regierung macht.
Schön wäre es auch gewesen, wenn die Redakteurin über die sehr geringe Zuschauerbeteiligung berichtet hätte – es waren unter 25 Personen. Und warum die Fragerunde von Praktikern so fruchtlos war, wo die Frage auftauchte: Warum sollen ausgerechnet diejenigen die Bürokratie abbauen, welche sie in dieser Form erst geschaffen haben? Schlecht war auch, dass man mehrere Fragen sammelte und dann in größter Abstraktheit nichtssagende Floskeln kamen, ohne auf die einzelnen Fragen direkt einzugehen.
Werner Sigel, Kirchheim