Brauchen wir Reservate für junge weibliche Führungskräfte? Beim Lesen des Berichtes über die Owener Gemeinderatsitzung war ich erschrocken über die degradierende Sichtweise auf professionelle Beamtinnen. Lokalredakteurin Dörr sagt, ein Bürger dürfe einer weiblichen Beamtin nicht fachlich kritische Fragen stellen, die er bei der Diskussion über öffentliche Finanzmittel nicht auch einem „mittelalten Mann“ stellen würde.
Tut es heutzutage etwas zur Sache, ob es sich im professionellen Umfeld um eine Frau oder ein Mann handelt? Glaubt die Redakteurin wirklich, dass eine junge Frau aus der Gen Y nicht in der Lage ist, ihre Arbeit gegen kritische Fragen zu verteidigen, egal welches Geschlecht oder Alter der fragende Bürger hat? Sind wir nicht über diesen Punkt hinaus Kompetenz an einem Geschlecht festzumachen oder schulden unsere Beamten Ihren Bürgern keine Antwort?
Ohne Frau Schaible zu kennen, bin ich mir sicher, auch sie als Akademikerin schreckt die Frage nach Konfidenz oder Konfidenzlevel nicht ab. Vermutlich hat sie die Frage nach Ihrer Finanzvorstellung sogar erwartet, weil Ihre Führungskraft diese sicherlich bereits gestellt hat. Jeder Wirtschaftsstudent, lernt diese Formel im Grundstudium, da sie essenziell für die Glaubwürdigkeit von Prognosen aller Art ist. Das Problem, welches Frau Dörr versucht zu konstruieren, erschließt sich mir nicht, auch sie sollte keine Statistik verwenden, von der sie das Konfidenzintervall nicht kennt.
Zum weiteren Artikel werde ich mich nicht äußern, allerdings erkenne ich meinen Vater Holger Macho darin nicht. Ich kann Ihnen nur das Beste von seinem Charakter und seiner Förderbereitschaft für Young Professionals (w/m) während seiner beruflichen Laufbahn und darüber hinaus berichten.
Ich habe selbst als Führungskraft die Erfahrung gemacht, dass kritische Fragen im Geschäftsumfeld unangenehm erscheinen können, jedoch kann es letztlich nur zur Steigerung der eigenen Kompetenz beitragen. Ein Beispiel hierfür ist das Coach-Prinzip, mit dem wir alle aus dem Teamsport vertraut sind.
Frau Dörr sollten jungen Frauen in Führungspositionen etwas mehr zutrauen, eine fachliche Frage an unsere Beamten und Beamtinnen ist fair und antizipierbar.
Xenia Macho, Kirchheim