Zu Zeiten, als ich noch Mitglied im Kirchheimer Gemeinderat war, musste ich mich oft dem Vorwurf erwehren, dass in Kirchheim nicht „alle gleich behandelt werden“. Dagegen habe ich mich immer – aus tiefster Überzeugung – auf das Entschiedenste gewehrt!
Nun muss ich mich eines Besseren belehren lassen. Den Bau einer Kita gegen die Auflagen der Sozialbauverpflichtung „auszuspielen“, ist geradezu eine famose Idee. Nur – dann sollte seitens der Verwaltung auch darauf geachtet werden, dass alle gleich behandelt werden und davon auch alle gleich „profitieren“! Denn darum geht es ja wohl – die Immo-Abteilung freut sich.
An anderer Stelle in Kirchheim entstehen demnächst 73 Wohnungen, eine Kita für die Stadt und – nach meinem Kenntnisstand – mindestens 16 Sozialwohnungen. Wo gibt’s denn sowas?
Kurze Recherche im Teckboten: Bericht 14. April 2023, Wohnen am Kirchheimer Südbahnhof – Zitat: „ . . . die Flächenzahl, die für günstigeren Wohnraum zur Verfügung zu stellen ist, reduziert sich um 120 Quadratmeter, weil es statt dessen ja den Kindergarten gibt . . .“ 63 Wohnungen bei der Kreissparkasse und ein Kindergarten und . . . ? Alle sind gleich – nur manche sind gleicher! Mal sehen, was sich auf dem Teckbotengrundstück so mit der Stadt „verhandeln“ lässt. Also – alle, die mich früher bezüglich der Ungleichbehandlung „angegangen“ sind: sorry . . .
Nebenbei: Es ist natürlich auch kompletter Quatsch, dass der Druck auf Kita-Plätze größer ist als auf günstigen Wohnraum. Von was reden wir denn seit Jahren? Von fehlendem günstigem Wohnraum! Und wenn der Druck auf Kita-Plätze in Kirchheim wirklich höher sein sollte – ja, dann hat das doch die Stadt selbst verbockt!
Hans Kiefer, Kirchheim