Bei der Gemeideratsitzung am 17. November 2021 wurde der Antrag zu Einrichtung einer dauerhaften Fußgängerzone auf Probebetrieb in der oberen Dettinger Straße vom Gemeinderat mit Mehrheit beschlossen. Die Bürgerinitiative war anwesend. Es wurde ein Auftrag an die Stadtverwaltung erteilt, das Verkehrskonzept auszuarbeiten und mit den Anwohnern und Gewerbetreibenden in Dialog zu gehen. Dies passierte nicht.
Auf Druck der Bürgerinitiative, den Probebetrieb umzusetzen, wurde der Termin am 11. Juli 2022 bestimmt. Was dort aber vorgestellt wurde, hat mit dem Beschluss nichts zu tun. Die Vorschläge hat die Stadtverwaltung ohne Dialog mit den Betroffenen beschlossen. Durch das Bekanntwerden der Infoveranstaltung wurden nun eine Handvoll der Gewerbetreibenden wach und organisierte sich. Man bemerke, bei keiner Gemeinderatsitzung waren die Gewerbetreibenden anwesend. Ihre Argumente sind lapidar, Ihre Kunden könnten nicht mehr direkt vor Ihrem Geschäft parken, damit ist Ihre Existenz gefährdet.
Kein Gewerbetreibender hat in der oberen Dettinger Straße eigene Kundenparkplätze. Fünf öffentliche Parkplätze vor dem Gasthof Rössle sind vorhanden. Kunden, die diese Geschäfte besuchen, parken also wild auf Flächen, die nicht zulässig sind. Es werden auch durch Gewerbetreibende Nebenstraßen Tag und Nacht zugeparkt, ohne Rücksicht auf die Anwohner. Es besteht kein Interesse der Gewerbetreibenden, mit der Bürgerinitiative in den Dialog zu treten, eher wird dies hämisch belächelt.
Eine verkehrsberuhigte Zone bewirkt, dass die Gewerbetreibenden mehr Zulauf bekommen, beim Vorbeiflanieren sieht man mehr als beim Vorbeifahren. Ruhe würde für die Anwohner einkehren. Eine Verkehrszählung der Bürgerinitiative am 9. Juli 2022 ergab eine Durchfahrt in vier Stunden von über 600 Fahrzeugen. Alles in allem erinnert mich die Vorgehensweise der Stadtverwaltung an die große Politik in Berlin und wo ist bei den ganzen Szenarien eigentlich der OB Herr Bader?
Frank Scholz, Kirchheim