Mit Verdacht auf Bruch des Mittelfußes bin ich kurz vor 17 Uhr in die Notaufnahme ins Krankenhaus nach Nürtingen gehumpelt, nichts ahnend, was mich da erwartet. Vorweg muss ich sagen, dass die Frau an der Anmeldung, der behandelnde Arzt und die Schwestern wirklich, trotz allem Chaos, absolut nett und freundlich waren. Respekt! Ich wäre vermutlich an diesem Abend gefeuert worden.
Allein drei Personen mit Magen-Darm-Problemen, die diese Symptome seit Tagen hatten, sind nach 18 Uhr gekommen. Da frage ich mich wirklich, was sich solche Menschen denken? Mit Spucktüten saßen sie zwischen Grippekranken und Ü80-Jährigen – und erklärten das einzige WC dort zur Sperrzone. Dass es den Dreien nicht gut ging, ist unbestritten. Allerdings würde es mir im Traum nicht einfallen, damit zum Notdienst zu gehen – zumindest nicht abends, wenn eh Unterbesetzung herrscht – sondern es zuerst mal beim Hausarzt zu versuchen. Und dass sich dann genau die Leute, die seit Tagen krank sind oder Schmerzen haben, über die lange Wartezeit beschweren, ist äußerst unhöflich gegenüber den Angestellten, die sich damit täglich auseinander setzen müssen und sich aufopfern in 24-Stunden-Schichten!
Mein Fazit: Es muss sich dringend was ändern, wenn wir weiterhin im Krankheitsfall gut behandelt werden wollen.
Stefanie Klass, Owen