Der Teckbote berichtet von einem 23-jährigen Jesiden aus dem Irak, der in einer Bäckerei in Weilheim sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, jetzt aber abgeschoben werden soll. Immer wieder ist von Fällen zu lesen, in denen berufstätige oder in Ausbildung befindliche Flüchtlinge abgeschoben werden sollen, wenn ihr Asylverfahren nach jahrelanger Dauer endlich zum Ende gekommen ist.
Wäre es nicht sehr viel sinnvoller – und zudem entschieden menschlicher –, solchen jungen Menschen ein Arbeiten in Deutschland zu erlauben, als sie abzuschieben? Sie haben schon Deutsch gelernt und gezeigt, dass sie arbeitswillig und -fähig sind.
Andreas Schwarz (Grüne) und Dr. Nils Schmid (SPD) zeigen sich im Artikel verständnisvoll. Allerdings gehören sie den Parteien an, die in den letzten Jahren eine weitreichende Gestaltungsmacht im Deutschen Bundestag gehabt hätten, um die Gesetze entsprechend zu verändern. In der gerade begonnenen Legislaturperiode könnte sich nun Dr. Nils Schmid zusammen mit seinem neuen Wahlkreiskollegen Dr. Matthias Hiller (CDU) für entsprechende Gesetzesänderungen einsetzen, die allen Beteiligten nutzen würden und zudem zutiefst menschlich wären.
Ein solcher Pragmatismus könnte zudem eine Entlastung für die Programme sein, mit denen die Bundesregierung junge Ausbildungsinteressenten in Ländern wie Ägypten, Indonesien oder Vietnam anzuwerben versucht.
Jörn Ziegler, Kirchheim