Zum Leserbrief „Stillstand beim Grundstückskauf“ vom 14. September
Da lässt die Stadt Weilheim am 24. April ihre Bürger abstimmen, ob 30 Hektar wertvolle landwirtschaftliche Flächen zerstört und als Industriefläche versiegelt werden sollen. Obwohl diese Flächen der Stadt gar nicht gehören, ist nun der Vorsitzende des Gewerbevereins pikiert, dass einige Grundstückseigentümer nicht verkaufen möchten, und sieht darin gar ein Blockieren demokratisch getroffener Entscheidungen.
Vielleicht sollte die Stadt mal über die zukünftige Nutzung seines privaten Besitzes abstimmen lassen, das würde sicherlich das Demokratieverständnis von Herrn Kuck schnell wieder ins richtige Lot rücken. Im Übrigen gab es in der Geschichte der Menschheit schon immer Leute, welche Visionäre und Vordenker waren, welche Rückgrat und Stehvermögen bewiesen haben, auch gegen die breite Masse, zum Wohle der Menschheit. Selbst wenn sich Herr Kuck das schwer vorstellen kann, gibt es Menschen, denen es nicht immer um das schnelle Geld geht, sondern bei denen das Menschenwohl im Vordergrund steht. Was wir in der heutigen Zeit für die Zukunft der Region Weilheim benötigen, ist eine schonende und nachhaltige Weiterentwicklung der heutigen Gewerbetreibenden und keine schnelle Flächenversiegelung von 30 Hektar. Hat Herr Kuck den letzten Sommer mit Dürren, Wassermangel, Bränden, Gletscherschmelzen und Überschwemmungen schon wieder vergessen?
Im Übrigen pfeifen es im Städtle die Spatzen längst von den Dächern, sobald Cellcentric sich vom Standort Weilheim verabschiedet hat – Industriebrachen gibt es zwischenzeitlich mehr als genügend –, wird es auch Lösungen für Weilheimer Gewerbetreibende geben. Ich hoffe, dass die Grundstücksbesitzer weiterhin standhaft bleiben und ihre landwirtschaftlichen Böden nicht zur Versiegelung verkaufen, zum Wohle und für die Zukunft der gesamten Region Weilheim.
Uwe Mutschler, Neidlingen