Bei der Mahnwache in Hochdorf habe ich sehr differenziert über die Tat und daraus zu ziehende Konsequenzen gesprochen.
Zum Thema Einzelfall ging ich darauf ein, dass erst vor wenigen Wochen in Nürtingen ein ähnlicher Mord an einer Frau stattfand, die sich sogar in der Flüchtlingsarbeit einsetzte.
Ich wies auf meine jahrzehntelange Erfahrungen als Kreisrat speziell im zuständigen Sozialausschuss hin, wo mir auffiel, dass die Integrationsverwaltung die Möglichkeiten ihrer Einflussnahme auf bestimmte Migrantengruppen über- und die diesbezüglichen Risiken unterschätzt. So wird zum Beispiel bei den Integrationskursen viel Zeit auf die Spracherlernung gelegt, was an sich nicht falsch ist, aber zu wenig auf die soziale Integration. Aber vielleicht müssen die dortigen Mitarbeiter auch scheitern.
Entscheidend nämlich ist die Bereitschaft der Migranten, sich kulturell an die europäischen Lebensgewohnheiten vollumfänglich anzupassen. Zum Beispiel, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind und dass man Konflikte nicht mit Messern, sondern friedlich löst.
Zum Vorwurf auf der Gegenveranstaltung, die AfD instrumentalisiere die schreckliche Tat oder sie verbreite gar Hass und Hetze, nur so viel: Es war der SPD-Bundeskanzler Scholz, der sich nach den Wahlen im Osten für massive Abschiebungen einsetzte. Und Hass und Hetze habe ich auf der AfD-Mahnwache nicht erlebt.
Ulrich Deuschle, Kreis- und Regionalrat, Notzingen