Zum Artikel „Anschlag vor dem Gipfel“ vom 23. Juni
Was ist passiert? In München sind in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch acht Polizeifahrzeuge in Flammen aufgegangen. Die Mannschaftsbusse waren auf der Straße vor dem Hotel geparkt, in dem die Einsatzkräfte für den G7-Gipfel untergebracht waren. Erst am Montag hatte die Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt, sie sehe keine konkrete Gefährdungslage für den Gipfel. Augenscheinlich hat sie sich da geirrt. Es gab und gibt auch Stimmen, die vor einer gewaltbereiten linken Szene warnen. Auch in diese Richtung wird jetzt ermittelt.
Der durch den Brandanschlag entstandene Sachschaden ist enorm. Nicht nur der Totalschaden an den acht Mannschaftsbussen. Auch die dort verbliebene und verbrannte Schutzausrüstung, Schutzkleidung, Helme, Funkgeräte, Schlagstöcke und so weiter summieren sich zu einer beträchtlichen Schadenssumme. Wobei die letztgenannten Schlagstöcke den geringsten Teil davon ausmachen dürften. Der Polizeireporter des Bayerischen Fernsehens schätzt den entstandenen Schaden sogar auf mehrere Hunderttausend Euro.
Ärgerlich im Zusammenhang mit dieser Gewalttat ist der Umstand, dass diese mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermeidbar gewesen wäre. Wer bei der Bundeswehr war oder ist, kennt den Ausdruck „Wache schieben“. Bei der Polizei ist er anscheinend nicht geläufig. Warum kam unter den Vorgesetzten der im Hotel einquartierten Polizisten keiner auf die Idee, die geparkten Fahrzeuge zumindest bei Nacht im Auge zu behalten? Sogar tagsüber hätte eine solche Maßnahme nicht geschadet. Man denke an zerkratzten Lack und zerstochene Reifen als Unmutsäußerung von G7-Gegnern.
Nach diesem Vorfall besteht für die Zukunft diesbezüglich Handlungsbedarf. Bekanntlich ist man nachher schlauer.
Gerhard Ostertag, Bissingen