Leserbriefe
Unglaubwürdige grüne Politik

Leserbrief zum Artikel „Proteste der Landwirte zeigen Wirkung“ vom 5. Januar

Aktuell kann Deutschland nur 20 Prozent der Früchte und 40 Prozent des Gemüses selbst durch die eigene Landwirtschaft herstellen. In solch einer Situation müsste die Politik die Landwirtschaft hegen und pflegen, finanziell unterstützen, denn bei der nächsten internationalen Versorgungskrise werden Länder wie Holland, Frankreich, Dänemark, Schweden, Italien und Spanien sich selbst mit Lebensmitteln versorgen können, Deutschland aber nicht.

Generell haben die Landwirte mit den durch die grüne Politik verursachten schlechten Rahmenbedingen zu kämpfen wie steigende Stromkosten, verteuerte Düngemittel, ausufernde, unsinnige bürokratische Vorgaben beim Pflanzenschutz durch die EU, Düngemittelverordnung, Dokumentationspflichten, wettbewerbsfeindliche Haltungsvorschriften, eigentumsfeindliche Erbschaftssteuergesetze und so weiter. Was für eine brillante Leistung ist es, die die Landwirte dennoch da bei Wind und Wetter bringen, um die Felder zu bestellen und zu ernten, gute regional erzeugte Nahrungsmittel herzustellen.

Angesichts der Streichung der Agrardieselsubventionen geht es bei vielen landwirtschaftlichen Betrieben um existentielle Fragen, denn dadurch werden einzelne Betriebe um bis zu 50 000 Euro an Kosten pro Jahr zusätzlich belastet. Es gehört zur Unglaubwürdigkeit grüner Politik, wenn die Grünen, die den Grundsatz der kurzen Wege von der Produktion der Lebensmittel bis zum Verbrauch durch die Konsumenten vertraten, eben diesem Leitsatz durch Streichung der Agrardieselsubventionen für die heimische Landwirtschaft schaden, wie das unter der Mitwirkung vom ehemaligen Landwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Robert Habeck, aktuell geschah.

Peter Schuster, Notzingen