Leserbrief
Versperrte Wege, leere Gebäude

 

Nach einer guten Speisung in einem Lokal beschloss ich, beim daran anschließenden Spaziergang auf Höhe des Wachthauses den Alleenring zu umkreisen. Und was geschah mir? Auf Höhe des Rollschuhplatzes stellte ich eine Totalblockade meines Spazierwegs fest. Voller Verblüffung bemerkte ich, dass mein Weg um den Rollschuhplatz mit Zäunen gesperrt war. Und nicht mal ein schmaler Trampelpfad führte an diesem abgesperrten Weg vorbei. Stattdessen musste ich umdrehen, die Treppe gegenüber dem Barbara-Gonzaga-Gedenkstein hinuntergehen und auf schlechten, gegenüber dem Gegenverkehr abgesperrten Wegen unterhalb des Rollschuhplatzes entlanglaufen. So weit, so schlecht.

Bei dieser die öffentliche Bewegungsfreiheit beschneidenden Zurschaustellung des obersten Prinzips kapitalistischer Prinzipien (Geldmachen) fällt mir als kleine Nebenerzählung Folgendes aus dem Jahre 2002 ein: Ich als Getränkehändler mit entsprechender Möglichkeit des Handlings logistischer Notwendigkeiten stellte damals mit Anderen den Antrag, anlässlich der 20-jährigen Wiederkehr vom Abriss des Lohrmannskellers 1983, auf dem Rollschuhplatz 2003 ein Festival zur Erinnerung mit Gruppen und Ausschank zu feiern. Dieser Antrag wurde mit fadenscheiniger Begründung seitens der Stadt abgelehnt. Das hauptsächlich ablehnende Argument: Nur einmal jährlich würde ein Fest genehmigt, und dieses würde mit dem Haft- und Hokafest stattfinden.

Und in diesem Zusammenhang zum Rollschuhplatz hätte ich noch folgende Anmerkung beziehungsweise Frage: Wieso muss die Stadt Kirchheim solch einen Riesenneubau für Verwaltungsmitarbeitende hinstellen, zu einem Preis von xxx Millionen Euro, wenn zur gleichen Zeit gegenüber die Gebäude des Teckboten, der Kreissparkasse, der Volksbank und der Baden-Württembergischen Bank (ehemaliger Battenschlag) nahezu vollkommen leer stehen? Wie viele Leute könnten dort bereits vorhandene Arbeitsplätze nutzen?

Jürgen Popp, Notzingen