Leserbriefe
Vulkaneruption der Superlative

Zum Leserbrief „Perfekte Ausrede zum Nichtstun“ vom 14. August

Interessant diesen ‚Expertenstreit‘ der Herren Müller und Ruess zu verfolgen. Was mich allerdings befremdet ist der Sarkasmus des Herausforderers Ruess. Wo sonst als im Internet will man wissenschaftliche Fakten akquirieren? Die meisten ernstzunehmenden Forscher veröffentlichen dort, um Ergebnisse in Peer-Reviews zu verifizieren. Für Klimafragen ist das „Atmosphere“ (journal) der MDPI eine Plattform der Wahl. Dort publizieren Wissenschaftler digital multidisziplinär und weltweit.

Karsten Schwanke, den medialen Lehrling von Kachelmann, suchen wir dort vergebens. Ein guter Moderator, medioker Buchautor – Forschung Fehlanzeige. Schwanke, Diplom zu Vulkanausbrüchen, involviert sich nicht einmal in die Hunga-Tonga-Diskussion. Dies, obwohl Dr. Lars Hoffmann vom Supercomputer-Center Jülich seine Kollegen um Publikationen zu dieser Vulkaneruption der Superlative vom 14. Januar 2023 bittet.

Die größte jemals registrierte Wassermenge von 146 Megatonnen wurde dabei in die Stratosphäre katapultiert. Eine Explosion größer als alle Kernwaffentests zusammen,
der Knall wurde noch 9700 Kilometer entfernt aufgezeichnet. Was heißt das klimatisch? Die derzeitigen Supercomputersimulationen deuten darauf hin, dass 2023 bis 2028 Temperaturanomalien um sieben Prozent zunehmen. Der Treibhauseffekt des Wassers in 50 Kilometer Höhe scheint immens.
Wissenschaftler stellen die These zur Diskussion, dass die derzeitigen Klimaprobleme von Hunga-Tonga mit verursacht sind, ohne die CO²- und „El nino“-Effekte zu negieren. Bislang mit wenig Dissens. Alles im Internet abrufbar. Ich bin gespannt auf das Ergebnis der finalen wissenschaftlichen Publikationen.

Holger Macho, Owen