Als ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins Lugeria von 2018 bis 2020 und seit 2012 kochendes Vereinsmitglied habe ich mich über die (unwissenden?) Aussagen zu den Mensen an den Kirchheimer Gymnasien geärgert. Frei nach Trappatoni: „Was erlaube Stadtrat?“
Die Lugeria wird von einem unabhängigen, gemeinnützigen Verein betrieben. Die Stadt zahlt Gehälter für zwei Hauswirtschafterinnen in Teilzeit und eine Spülhilfe (Minijob). Sonst nichts. Der Mensaverein organisiert Mensabetrieb, Hygieneschulungen, Zahlungssystem et cetera selbst.
Unser Verein hat rund 150 aktive Mitglieder, also Eltern, Großeltern, andere Ehrenamtliche und auch Lehrkräfte, die in ihrer Freizeit für die Schülerschaft kochen. Das sind täglich circa acht Personen, die zwischen 8 und 15 Uhr unentgeltlich dort arbeiten.
Freitags wird die Mensa von einer AG als „Schülercafé“ betrieben. Die Jugendlichen lernen dort Kochen, Hygiene, Zuverlässigkeit, Verantwortung – betreut von den Mitgliedern.
Ein Essen in der Lugeria kostet 2,50 Euro (für Erwachsene 3 Euro). Davon wird vor allem möglichst regional eingekauft. Der Verein finanziert zudem das Bezahlsystem „Mensa Max“ (und organisiert es), der Vereinsvorstand verwaltet die gesamte Mensa. Hin und wieder werden von Überschüssen Gerätschaften für die Küche gekauft. Möglich wird das durch den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen, die Stadt kostet all das nichts.
Was wäre, wenn es die Lugeria nicht gäbe? Die Stadt hätte Verwaltungsaufwand und müsste Küchenpersonal einstellen. Das wäre teuer. Viel teurer als heute.
Täglich frisch vor Ort gekochtes Essen mit Zutaten von regionalen Anbietern wäre dann wohl passé. Ebenso die lehrreiche AG, das Gemeinschaftsgefühl, das „Herz“ der Schulgemeinschaft.
Dass die Mensa am LUG die Stadt ungebührlich viel Geld kostet, ist schlicht nicht wahr. Wer sich über die Realität informieren will, ist beim aktuellen Vereinsvorstand sicher gut aufgehoben.
Heike Kurtz, Kirchheim