Wachthaus
Wir sind entsetzt

Leserbrief zum Artikel „Das Wachthaus wird verputzt" vom 29. Juni

Natürlich sind wir entsetzt über das Vorhaben der Stadt, das Wachthaus zu verputzen! Unser schönes Fachwerk-Wachthaus („Kleinod und ein Stück Heimat“ – wie wahr doch!) soll in seinen Urzustand wieder versetzt werden – in die Zeit des Klassizismus. Aber wen soll das schon interessieren? Niemand! Weder den Bürgern von Kirchheim noch die zahlreichen Besuchern, die nach Kirchheim kommen, um historische Fachwerkhäuser zu sehen (da gehört auch „Fake-Fachwerk“ dazu).

Was haben wir eigentlich für einen Gemeinderat gewählt, der sich von Herrn Professor Peter Cheret überzeugen ließ, so einen Mist zu entscheiden? Ein Fachwerk verschwindet, und welches Gebäude verputzt man als nächstes?

Natürlich kommt eine Sanierung mit Putz auch deutlich billiger, also geht es mal wieder ums Geld. Die Stadt Kirchheim gibt wohl lieber Geld für „moderne Toilettenwürfel“ aus und für weitere Sünden. Unser Gemeinderat soll eigentlich im Sinne der Bürger handeln, oder? Aber beim Wachthaus müsse ja die Wahrhaftigkeit der Stadt und die historische Authentizität im Vordergrund stehen? Geht’s noch, was für ein Blödsinn. Und auch unser lieber OB Bader lässt sich von so einem Quatsch überzeugen.

Bedanken möchten wir uns bei den Gemeinderatsmitgliedern, die für einen Erhalt des Fachwerks gestimmt haben. Vor wenigen Wochen war bereits eine öffentliche Sitzung zum Thema Wachthaus, bedanken hierzu möchten wir uns beim City-Ring, der ebenso für den Erhalt des Fachwerks gestimmt hat! Wir schimpfen uns Fachwerkstadt aber wie lange noch? Schlusswort: Ich garantiere, das verputzte Wachthaus wird später gar nicht mehr fotografiert.

Gabi und Klaus Schneider, Kirchheim