Leserbriefe

Beim Rechnen wird’s mir übel

Zum Leserbrief „Aller Laster Anfang“ vom 13. März

Ein erhabenes Gefühl muss das sein, das Geld der Anderen auszugeben. Eigentum verpflichtet – in der Tat! Grundsteuerbeiträge steigen um circa 200 Prozent. Bei Einkünften aus Mieteinnahmen geht praktisch jede dritte Miete ans Amt zur Umverteilung. Nun Pflichtsanierung! Eine neue Heizung ohne fossile Brennstoffe muss her! Dämmung von Fassade/Dach . . . bei älteren Gebäuden – Pflicht! Liebe Klimafanatiker – geht’s eigentlich noch! Wer soll das alles noch bezahlen?

Ich glaube, Ihnen ist nicht klar, dass eine Immobilie für jede Familie über Jahrzehnte eine finanzielle Kraftanstrengung bedeutet und diese Investition oft noch zur Altersabsicherung dient.

Sollte am Ende der Lebenszeit die Immobilie an die Kinder übergehen, dann sprechen wir immer noch von erspartem/erarbeitetem und versteuertem Vermögen. Solange kein Klimaschützer, kein Politiker und kein Energie- und Klimaschutzmanager sicherstellt, dass die in Deutschland eingesparten fossilen Energieträger nicht anderswo in zweifelhaft uneffektiveren (Heiz-)Anlagen verfeuert werden, ist mein Verständnis zu dieser politischen Entscheidung äußerst überschaubar. Öl und Gas werden ganz sicher weiterhin in identischen Mengen gefördert und verbrannt. Ich, der nun im Herbst des Lebens angekommen ist, soll mich nun allen Ernstes verschulden bis mich der Sensenmann holt?

Lieber Klimaschutzmanager, haben Sie Ihr Eigenheim schon gebaut und das aus selbst erarbeiteten Geld bezahlt? Wenn das nicht der Fall ist, lassen Sie bitte die, die ein Eigenheim wollen, weiterhin dafür arbeiten. Wer kein Eigenheim will, darf sich in die grüne Wiese legen und den Stimmen der Natur lauschen – und sich das Rumlungern von den bezahlen lassen, die weiterhin arbeiten.

Wenn wir uns in Zukunft nicht in einer Einheitswohnung sehen wollen, wird es Zeit, dies bei den nächsten Wahlen zu votieren. Übrigens, kein Eigentum verpflichtet auch – aber, das wissen Sie bestimmt schon. Bezahlbarer Wohnraum geht anders!

Volker Lenz, Kirchheim