Zu den Leserbriefen über die Tempo-30-Zone in Jesingen
Inspiriert zu dieser Leserstimme wurde ich durch die Fastenrede von Maxi Schafrot auf dem Nockherberg. Für seine treffenden Worte zur Meinungsfreiheit zu Ende seiner Rede erhielt er von sämtlichen Honoratioren einen minutenlangen stehenden Applaus. Wobei sicherlich nicht jeder wusste, warum er klatscht.
Nun versuch ich auch mal, meine Meinung an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen, und zwar zum Dauerthema 30er-Zonen in Ortschaften. Mittlerweiler gibt es so viel verschiedene Geschwindigkeits-Regelungen, dass der Verkehrsteilnehmer ganz deppert wird. Zeitliche Beschränkung einmal bei Tag, nächste Ortschaft bei Nacht, dann wieder nur bei Schulbetrieb, Friedhöfen, Krankenhäusern et cetera. Dann wieder nicht nachvollziehbar nur streckenweise. Sicherlich gibt es zwischenzeitlich auch Regelungen bei Ebbe oder Vollmond.
Mittlerweile wird sogar innerorts – Kirchheim – versucht, mit zusätzlichen 50er-Schildern den Verkehrsteilnehmern wenigstens etwas Klarheit zu verschaffen. Meine Meinung: erzeugt nur noch mehr Verwirrung. Holzmaden: 30er-Zone Ortsdurchfahrten. Circa 100 Meter vor dem Museum Hauff wird diese Regelung aufgehoben, obwohl kurz darauf ein Zebrastreifen, Busparkplatz (auch für Schulkinder) folgt. Laut mir vorliegender Information greift das Lärmgutachten für diesen Abschnitt nicht mehr. Und dann gibt es da noch Politiker, die die Meinung vertreten, dass man mit großen Autos gar nicht 30 fahren kann.
Sicherlich wäre es möglich, für das ganze Bundesgebiet ein einheitliches Tempolimit von 40 Stundenkilometern einzuführen. Spart bestimmt viel Verwaltungsaufwand und natürlich Euro. Ich glaube aber, dass einige unserer Entscheidungsträger den Kopf nur noch zum Abnicken, aber nicht zum Nachdenken haben. Oder sind sie vielleicht gar stille Mitverdiener in der Schilderindustrie? Wie sagte einst Herr Lindner: „Lieber nicht regieren, als schlecht regieren.“ Wobei dieses Bekenntnis auch nicht mehr zutreffend ist.
Herbert Renz, Lenningen