Leserbriefe

Der Zug fällt aus und die B 465 ist gesperrt!

Zum Artikel „Die Teckbahn fährt sechs Wochen nicht“ vom 23. September

Am Montag, 19. September, stand unser Kind – mit vielen anderen – am Bahnsteig in Unterlenningen und wartete um kurz vor 7 Uhr vergeblich auf den Zug zur Schule nach Kirchheim. Neuer, schicker Bahnsteig, allerdings kein Zug. Der bereitgestellte Schienenersatzverkehr (SEV) war natürlich längst abgefahren, bis die Erkenntnis dämmert, dass der Zug nicht mehr kommt. Auch die DB-App zeigt nur an „Zug fällt aus“.

Nun meldet die Presse: bis 6. November soll kein Zug fahren!

Was wohl niemand bedacht hat: Die parallele Bundesstraße ist ab der Autobahnauffahrt Kirchheim West Richtung Kirchheim derzeit ebenfalls gesperrt. Die Schiene mit ihrem separaten Fahrweg würde also noch dringender als sonst gebraucht!

Was passiert nun tatsächlich? Der komplette Verkehr muss sich durch den Dettinger Ort quälen, die Straße ist heillos überlastet, der SEV steht im Stau. Weder der reguläre Linienbus noch der SEV erreicht irgendwelche Anschlüsse. Viele Eltern bilden Fahrgemeinschaften. Letzteres passiert in großem Stil. Wir gehen davon aus, dass dies auch so beabsichtigt ist, da die zur Verfügung gestellte SEV-Buskapazität nicht annähernd ausreicht, um alle Schüler aufzunehmen, die normalerweise mit dem Zug fahren.

Bei allem Verständnis für die Personalsituation bei den Lokführern sind wir sprachlos und wütend, wie hier mit uns und unseren Kindern umgegangen wird. Ist es zu viel verlangt, dass Verantwortliche darauf achten, nicht Straße und Schiene zeitgleich zu sperren, um ein derartiges Chaos zu verhindern? Gibt es im ganzen Land keine andere Möglichkeit, einen Lokführer einzusparen, um wenigstens während der Zeit der Straßensperrung den Schienenverkehr im Lenninger Tal aufrecht zu erhalten?

Sara Zahn, Lenningen