Leserbriefe
Drama Hallenbad

Leserbrief zum Bericht über den Hallenbadneubau

Im OB-Wahlkampf 2003 hatte ich angeregt, zusammen mit den Umlandgemeinden, vorrangig mit Dettingen, ein Hallenbad zu bauen. Alternativ könne man auch eine flexible Bedachung überdenken. Das Waldschwimmbad Offenbach wird seit Jahren im Winter mit einer Traglufthalle überdacht. Infos dazu hatte ich dem Gemeinderat und der Verwaltung vorgelegt. 2004 wurde im Gemeinderat eine 20-Millionen-Planung vorgestellt. Der GR verlangte eine günstigere Variante. Folge: weitere Kosten für extra Planungen. Public-Privat-Partnership war angedacht. Wir fuhren nach Leimen, um zu erfahren, dass PPP nicht wie hochgelobt funktioniert. Auf Nachfrage zum Gemeinschaftsbad mit Dettingen war die Antwort: Bürgermeister Haussmann wolle das nicht. Später stellte sich heraus, dass darüber nie mit ihm geredet wurde. Dank seiner Einladung des Kirchheimer Gemeinderats nach Dettingen kam die Unwahrheit ans Licht. Erst danach wurde eine Kooperation mit Dettingen vereinbart.

Bis 2016 waren Planungskosten von rund 800.000 Euro aufgelaufen. Hallenbad – Fehlanzeige! Seither plant man weiter. Nach dem Bericht vom 17. Mai würde das „Neue Hallenbad“ jetzt 36 Millionen Euro kosten. Toll! Wir haben es ja. Oder ist es wie immer, wenn die öffentliche Hand etwas plant, alles um rund 30 Prozent überteuert? Die spannen es eh nicht. Da kann man zulangen! Im Planspiel weitergedacht, käme wie bei fast allen Baumaßnahmen noch ein Nachtrag von rund zehn Prozent dazu – den jährlichen Abmangel nicht vergessen.

Lieber OB Dr. Pascal Bader, lieber Gemeinderat, wir brauchen kein Goldenes Kalb! Zeigt einfach mal Mut für Neues! Im Freibad haben wir ein „super Schwimmbecken“ aus Edelstahl. Was fehlt, ist ein Dach! Schaut bitte etwas über die Stadtgrenze. Es gibt Teleskopdächer in Bad Wörishofen oder Aulendorf. Oder wie erwähnt, vermutlich auch die günstigste Lösung, Freibäder, die im Winter von Traglufthallen überspannt werden. In Offenbach, Nieder-Eschbach, Mainz, Bad Wildbad und vielen mehr. Es wird jetzt doch hoffentlich irgendwo ein Lichtlein aufgehen – oder?

Albert Kahle, Kirchheim, Kreisrat der FDP und ehemaliger Stadtrat der FDP-KiBü