Leserbriefe

Eine Prognose ist nur eine Prognose

Zum Artikel „Studie prognostiziert starke Zunahme des Lkw-Verkehrs“ vom 3. März

Eigentlich hätte es einfach sein können, sich als Verkehrsminister von seinen Vorgängern positiv abzuheben. Doch jetzt legt Volker Wissing ein Gutachten vor, welches belegen soll, dass der Lkw-Verkehr bis 2051 um 34 Prozent weiterwachsen wird, und will damit begründen, dass auch der Straßenbau in der Planungsbeschleunigung hochgestuft werden müsse.

Ich kenne die Details des Gutachtens nicht und spekuliere daher auch nicht darüber, wer die Zahlen wie ermittelt hat, aber es ist eine Prognose, die dann Realität werden könnte, wenn nichts dagegen getan wird. So lange die Transportkosten niedrig bleiben, wird es keinen Anreiz geben, Transporte auf das wirklich Sinnvolle und Nötige zu beschränken.

Was wäre, wenn die GDL ihr Herz auch für die Lkw-Fahrer entdecken würde? Was wäre, wenn die Kosten des Straßennetzes gerecht nach Belastung verteilt würden? Meine Erwartung an den Verkehrsminister, zuständig für die Verkehrswende der Zukunftsregierung, ist, Lösungen zu erarbeiten, dass diese Prognose nicht Realität wird. Ich wage die Aussage: „Wenn wir wollten, könnten wir deutlich unter der Prognose bleiben.“ Dies wäre ein Schritt zur Verkehrswende, denn „wenden“ bedeutet nicht schneller in die alte Richtung fahren.

Rolf Endermann, Kirchheim