Leserbriefe

Fazit: Tempo 30 in Jesingen

Zur Berichterstattung und zu den Leserbriefen zu Tempo 30 durch Jesingen

Nach einem Monat Verkehrsdrosselung auf der Jesinger Stadtautobahn ist festzuhalten: Es ist kein Verkehrs-Chaos eingetreten. Jesingen hat sich nicht zur Staumetropole entwickelt. Autofahrer weichen nicht auf die Seitenstraßen aus. Die regionale Wirtschaft in Kirchheim und Umgebung ist nicht zusammengebrochen. Selbst im oberen Lindachtal ist kein Versorgungsnotstand aufgetreten. Die Chaoten, die bei ihren nächtlichen Aktionen Tempo-30-Schilder umlegen, scheinen ihren Irrsinn noch nicht begriffen zu haben.

Hunderte von Menschen, die an der Ortsdurchfahrt wohnen, spüren eine Verringerung der Lärm- und Abgasbelastung. Diese Werte hatten eine Höhe erreicht, die die zulässigen Grenzwerte weit überschreiten. Meine Beobachtungen des Verkehrsgeschehens zeigen, dass ein Teil der Autofahrer beim Anblick der neuen Verkehrsschilder von einer eklatanten Leseschwäche befallen wird. Diesen kann das Ordnungsamt der Stadt sicherlich etwas Nachhilfe zuteilwerden lassen, um auch unverbesserliche Geschwindigkeitsfetischisten etwas zu bremsen.

Als betroffener Anlieger kann ich in der Nachbetrachtung der Argumente der Gegner dieser Verkehrsmaßnahme, wie ein schwäbischer Literat, nur zu dem Wunsch kommen: Herr, schmeiß Hirn ra!  Eine Extraportion kommunalpolitisches Hirn würde man auch den Damen und Herren der Fraktion der Freien Wähler im Ortschaftsrat Jesingen wünschen, die durch einen Beitrag im Jesinger Boten diese Verkehrsmaßnahme torpedieren. Bei ihrer Verpflichtung auf das Ehrenamt im Ortschaftsrat haben diese erklärt, dass sie zum Wohle des Stadtteils Jesingen tätig sein wollen. Die Ortsdurchfahrt Jesingen hat sich nämlich leider auch für das Weilheimer Logistikgewerbe zur Maut-Umfahrungsstrecke der A 8 entwickelt. Es wäre zu wünschen, dass die Stadt auch die Möglichkeiten des Lärmaktionsplanes ausnutzt und dagegen vorgeht.

Roland Bauer, Kirchheim