Leserbriefe

Glücklich, wer einen Bruder hat

Leserbrief zu den aktuellen Artikeln zum „Fall Aiwanger“

Söder und Aiwanger prosten sich durch die Bierzelte. Sie nennen das Wahlkampf! Das Bierzeltvolk grölt und spendet euphorisch Applaus. Damit erteilen sie Aiwanger für seine Jugendsünden Dispens. So sieht also Betroffenheit und Entschuldigung für die unsäglichen und widerlichen Äußerungen aus, die Aiwanger, 16-jährig, offensichtlich nie getätigt hat. Man muss ihm aber ehrlicherweise zu Gute halten, dass er nicht darauf besteht, in Yad Vashem in die Halle der Gerechten aufgenommen zu werden. Soviel Anstand hat er als aufrechter Demokrat dann doch noch!

Dem Machterhalt wird Alles untergeordnet. Merz zieht sogar den Trachtenjanker über. Gemeinsam mit Söder und Aiwanger nutzt er die aufgeheizte Stimmung im Bierzelt, um der Ampelkoalition unverblümt, bierselig und laut grölend verständlich zu machen, das sie Loser und Versager sind! An und für sich ist Kritik erwünscht, erlaubt und auch nötig. Um sich aber nicht dem Verdacht auszusetzen es gehe nur um Wahlkampf, lassen sich die Protagonisten beim Ermitteln eine Hintertür offen. Sie versuchen, wie aus Kriminalfilmen bekannt, Aiwanger zu überführen. Die Wahrheit muss ans Licht! Aiwanger selbst will nicht lügen! Er kann sich aber beim besten Willen, nach all den Jahren, an fast nichts mehr erinnern. Gemeinsam mit den Besuchern des Bierzeltes, selbstverständlich alle aus der Mitte der Gesellschaft, und der CDU/CSU, ebenfalls aus der Mitte kommend, inszenieren sie Aiwanger lieber zum Opfer durchsichtiger, unverschämter Hetzkampagnen.

Georg Eisrich, Dettingen