Leserbriefe

Kampfpanzer – darum!

Zum Leserbrief „Kampfpanzer – wozu?“ vom 25. Januar

Wenn Hans Dörr in der zurückliegenden Panzerdebatte die Einbeziehung militärischer Denkanstöße des Ex-Brigadegenerals Dr. Erich Vad empfahl, dann wird auch hier erneut deutlich, dass die angestrebte Rechts-Links-Querfront in Deutschland zügig an Fahrt aufnimmt – mit freundlicher Unterstützung nunmehr auch aus Kirchheimer Kreisen.

Über Vad sollte man wissen, dass er gerngesehener Autor der rechtslastigen „Jungen Freiheit“, einem Sprachrohr der Neuen Rechten ist. Darüber hinaus ist er ein geschätzter Referent des rechtsextremen „Kubitscheks Institut für Staatspolitik“, einem Thinktank des identitären Verlegers Götz Kubitschek, der als Berater völkisch-nationalistischer Kreise in der AfD zur Verfügung steht und ein Freund Björn Höckes ist. Vad, ein Carl Schmitt-Fan, monierte einst an der Wehrmachts-Ausstellung, dass „nicht hinreichend erkennbar (sei), dass vieles, was damals – insbesondere im Partisanenkrieg und bei Repressalien sowie Geiselerschießungen – geschah, vom damaligen Kriegsrecht gedeckt war“. Traditionslinien zur Wehrmacht waren und sind in der Bundeswehr eben auch heutzutage immer wieder wahrnehmbar. Dass Vad eine Sympathie für ein Russland des Jahres 2023 innewohnt, die mit der der AfD kongruent daherkommt, darf wenigstens vermutet werden. Seine militärischen Fehlprognosen outeten sich auffällig oft zuungunsten der Ukraine. Warum? Weil es sich nicht lohnt für die Freiheit zu kämpfen?

Wer unsere demokratische Welt gegen völkisch-terroristisches Großmachtstreben verteidigen will, kommt an der militärischen Gewährleistung der Freiheit für die Ukraine leider nicht vorbei. Hätte die Sowjetunion 1941 auf den Rat gehört, Waffenlieferungen aus dem Ausland abzulehnen, um Blutvergießen zu verhindern, welchen Lauf der Geschichte hätten wir dann womöglich heute zu beklagen?

Ulrich Haussmann, Kirchheim