Leserbriefe

Keine Linie in der Außenpolitik

Zum Leserbrief „Verheerende Energiepolitik“ vom 30. September

Peter Schuster als evangelischer Theologe und langjähriger Pressewart der CDU im Kreisverein Esslingen hat über viele Jahre den politischen Dampfer auf unruhiger See geführt. Als Theologe hat er sich sicherlich an das Zitat von Martin Luther erinnert: „Dessen Herz voll ist, läuft der Mund über“. Die vielen Nachlässigkeiten in der CDU-Führung waren für viele Mitglieder nicht mehr akzeptabel, sie sahen sich aus Protest gezwungen, ihre Heimat in einer anderen Partei, zum Beispiel der AfD, zu finden. Viele haben nach mehr als 40 Jahren die Partei verlassen.

Das passiert auch derzeit bei der SPD, die ein verdientes SPD-Mitglied, Thilo Sarrazin, aus ihrer Partei ausschloss, der in einem Buch seine Meinung äußerte zum Thema „Deutschland schafft sich ab“. In seinem neuen Buch ist zu lesen über „die Vernunft und ihre Feinde“, „über Irrtümer und Illusionen ideologischen Denkens“. Im Buch schreibt er auch, dass es wohl ein folgenschwerer Fehler und Irrtum war, im Jahre 2008 der Ukraine den Beitritt zur Nato zu verweigern.

Die USA war dafür, Bundeskanzlerin Merkel mit ihrer Hausmacht dagegen. Man wäre ein Schelm zu denken, dass sie mit Putin ein Stillhalteabkommen bis zu ihrem Abgang vereinbart hatte, um Spannungen mit Russland zu vermeiden.

Aber mit großer Sicherheit berichtet Thilo Sarrazin, mit Eintritt der Ukraine in die Nato hätte es 2022 den Angriff von Russland so nicht gegeben. Ebenfalls als Anmerkung in der Angelegenheit ist der heutige neue Zar Putin durch seine deutschen Sprachkenntnisse mit Altbundeskanzler Gerhard Schröder und mit der Russisch sprechenden ehemaligen Bundeskanzlerin sicherlich bestens vertraut.

Es gibt keine Linie in der deutschen Politik, berichtete der ehemalige Weltbürger und letzte österreichische Kaisersohn Otto von Habsburg im Jahr 2003. Aber er sei auch nicht glücklich, wenn es zu einem Alleingang der USA käme, solle doch niemand deren Bedeutung für Europa vergessen.

Franz Pfeffer, Dettingen