Leserbriefe

Konsens beim Klimawandel

Zum Leserbrief „Glaube an die Wissenschaft“ vom 14. Juli

Das Zitat aus meinem Leserbrief wurde komplett aus dem Kontext gerissen. Es ging überhaupt nicht um Corona. Corona und der Klimawandel sind nicht vergleichbar: Corona war ein neuer, unbekannter Virus, der erst erforscht werden musste, so dass anfangs eine große Unsicherheit über notwendige Maßnahmen bestand. Im Zuge fortschreitender wissenschaftlicher Erkenntnisse wurden die Maßnahmen immer wieder angepasst. Das ist weltweit passiert, wobei die Maßnahmen in Deutschland im weltweiten Vergleich eher moderat waren.

Über den Klimawandel hingegen wird seit über 30 Jahren geforscht. Die zitierten Studien von Bond behandeln natürliche Klimaänderungen im Holozän und haben den menschlichen Einfluss gar nicht zum Thema, werden aber gerne von Skeptikern falsch interpretiert und missbraucht. Gerade die auch erwähnte Metastudie von Cook belegt den weitgehenden wissenschaftlichen Konsens über den menschlichen Einfluss auf das Klima. Die Vorgehensweise bei der Studie wurde zwar von einigen Wenigen kritisiert, aber viele weitere Studien (unter anderem Powell) bestätigen, beziehungsweise übertreffen die Ergebnisse von Cook. Von 97 Prozent Konsens bei Cook sind es jetzt über 99 Prozent. Ähnliche Übereinstimmung gibt es bei den meisten nationalen wissenschschaftlichen Akademien und Organisationen.

Kann man wirklich glauben, dass alle diese falsch liegen oder von Interessen-Lobbies beeinflusst sind? Bekannt wurde jedoch, dass fossile Energie-Firmen entsprechende Gegen-Studien in Auftrag gegeben haben, um mit fossilen Rohstoffen weiterhin Profit machen zu können, obwohl firmeninterne geheime Studien den wissenschaftlichen Konsens bestätigten.

Frank Nowatzki, Kirchheim