Leserbriefe

Pfand könnte helfen

Leserbrief uu den Artikeln „Plötzlich Mangelware: Glasflaschen“ vom 11. Juni und „Den Winzern in der Region gehen die Weinflachen aus" vom 5. Juli

Ein aktuelles Thema dieser Tage neben Ukraine, Corona, Klima und Inflation: Das Gas aus Russland. Bedingt durch Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 strömt durch diese seit 11.Juni kein Gas nach Deutschland. Die Chancen, dass der Lieferstopp am 20.Juni endet, werden unterschiedlich eingeschätzt. Umfragen zufolge glauben beziehungsweise hoffen rund 50 Prozent der Befragten auf eine Wiederaufnahme der Gaslieferung. Ob das der Fall sein wird, weiß nur Putin. Vielleicht ist auch er noch am überlegen.

Das Hauptproblem am fehlenden Gas macht sich an den vielfach vorhandenen Gasheizungen bemerkbar. Wo kein Gas, da keine Wärme. Aber auch die Glasindustrie ist auf diesen Energieträger bei der Herstellung ihrer Produkte angewiesen. Außer Fensterglas, Marmelade-oder Gurkengläser, Parfum-Flakons und so weiter wären da auch Bier-und Weinflaschen zu nennen. Womit wir beim Thema wären: Für mich drängt sich die Frage auf, warum die 0,7-Liter-Weinflasche nicht mit Pfand belegt und rückgabefähig ist. So wie die 1-Liter-Weinflasche und fast alle Bierflaschen. Vielleicht gibt es da einen Grund, den ich nicht kenne. Der Anteil von 0,7-Liter-Weinflaschen bei neuen Glasflaschen dürfte vermutlich nicht unerheblich sein und sich auch auf die zur Herstellung benötigten Gasmenge auswirken.

Übrigens kann man Wein auch im Tetra Pak Getränkekarton kaufen. In dieser Form allerdings nur die niedrigste Qualitätsstufe, sprich Tafelwein. Auch pfandbelegte und rückgabefähige PET-Flaschen könnten mit Wein befüllt werden. Diese beiden Möglichkeiten kann man sich bei einer "Spätlese" im feinen Lokal nur schwer vorstellen.

Abschließend bleibt die Frage: Soll man das Gas zum Heizen rationieren, um Wegwerfflaschen zu produzieren?

Gerhard Ostertag , Bissingen