Leserbriefe

Tendenziös und polemisch

Zur Wochenendbeilage „Vom Wuchern der Städte“ vom 11. März

Dies ist mein (Jahrgang 64) erster Leserbrief. Aber diesen – in meinen Augen – tendenziösen und polemischen Artikel kann ich nicht unkommentiert stehen lassen.

Soll jetzt unter dem Deckmantel des Umweltschutzes Stimmung gegen die ältere Generation gemacht werden? Gegen jene Menschen, die sich mühsam ihren Traum vom eigenen Haus erfüllt haben?

Die „Alten“ sollen Platz machen und aus ihren „viel“ zu großen Häusern und Wohnungen ausziehen. Als Rentner hat man seine Pflicht und Schuldigkeit getan, jetzt heißt es „abtreten“, raus aus dem Haus und in die Zwei-Zimmer-Wohnung oder gleich ab ins Heim!

Der Artikel ist respektlos und geradezu diffamierend gegenüber den Generationen, die maßgeblich zu unserem Wohlstand beigetragen haben. So funktioniert die Spaltung der Gesellschaft.

Übrigens, man kann die Zahlen im Artikel auch anders lesen: Seit den 60er-Jahren ist die Bevölkerung in Deutschland um 10 Millionen gewachsen, somit steigt auch der Bedarf an Flächen für Wohnraum, Wirtschaft und soziale Einrichtungen. Deutschland besteht zu circa 50 Prozent aus Ackerfläche, zu circa 30 Prozent aus Wald, zu etwas über zwei Prozent aus Gewässern. Doch gar nicht so schlecht für ein Transitland mitten in Europa mit über 80 Millionen Einwohnern?

Frank Kölmel, Holzmaden