Leserbriefe

Ukrainer kämpfen die für Freiheit

Zum Leserbrief „Kampfpanzer – wozu?“ vom 25. Januar

Die Angst vor Terroranschlag, Amoklauf und Atomkrieg ist schon länger und neuerdings sehr aktuell ein ständiger Begleiter unserer Freiheit.

Und damit meine ich nicht irgendeinen blumigen Freiheitsbegriff, sondern die Freiheit, nicht damit rechnen zu müssen, dass staatliche Schergen (bei Nacht und Nebel) an die Haustür klopfen, oder als kritischer Journalist und kritische Journalistin oder Oppositionspolitikerin und -politiker verhaftet oder ermordet zu werden.

Es sind auch nicht die staatlichen Sicherheitsinteressen der russischen Bevölkerung – die selbst schon öfters ihre Freiheitssehnsucht zum Ausdruck gebracht haben –, die gefährdet sind, sondern es ist die Furcht der gegenwärtigen Kremlherren vor dem Freiheitsdrang der ukrainischen Bevölkerung.

Richtig ist, dass man Verhandlungen der beiden Kriegsmächte vorbereiten muss. Aber ohne Erfolge auf dem Schlachtfeld gibt es wohl keine Verhandlungsbereitschaft der Kremlseite. Dazu benötigt es Kampfpanzer und logischerweise auch Kampfflugzeuge, um diese Panzer zu schützen.

Damit oute ich mich nicht als Bellizist (Kriegsverherrlicher), sondern äußere meine Bewunderung für den Mut und das Durchhaltevermögen der ukrainischen Bevölkerung, die diesen Kampf seit einem Jahr unter großen Opfern und großem Leiden durchstehen muss.

Sie führt einen Stellvertreterkrieg auf ukrainischem Boden, dem auch wir hier in Deutschland uns nicht entziehen können. Es geht schlicht um den Konflikt zwischen den autoritär geführten Staaten und den offenen demokratischen Zivilgesellschaften. Die Frontlinien dazu führen leider auch mitten durch unsere Bevölkerungen, wie man an den faschistischen Umtrieben unter anderem in den USA, in Brasilien und auch hier in Deutschland unlängst beobachten konnte.

Michael Olpp, Kirchheim