Leserbriefe

Verzicht auf kommerzielle Eile

Zu den Artikeln „Rosenloh: Es gibt einen Bürgerentscheid“ vom 24. Februar und „Der Trend zur Brennstoffzelle ist nicht mehr umkehrbar“ vom 26. Februar

Zu loben ist der Vorschlag des Weilheimer Bürgermeisters Züfle und die Entscheidung des Gemeinderats zu einem Bürgerentscheid über das Gewerbegebiet Rosenloh. Angestoßen hatte das Thema die Bürgerinitiative zum Erhalt des Rosenloh. Damit haben alle Weilheimer die Möglichkeit, am 24. April über den künftigen Charakter Weilheims zu entscheiden. In zwei Göppinger Gemeinden (zum Beispiel Donzdorf) und in Dettingen (Hungerberg) sprachen sich die Bürger deutlich gegen Neuausweisungen von Gewerbegebieten aus. Weilheim und Aichelberg sollen nun den Mangel an Gewerbegebieten im Großraum Stuttgart ausbaden. Beide Gebiete sind zwei von drei verbliebenen, die der Verband Region Stuttgart zum schnellen Flächenverbrauch ausfindig gemacht hat. Die Zeit drängt Cellcentric ins Rosenloh, da sie nach eigener Angabe die geringen Emissionsreduktionsvorgaben in der Zeit 2025 bis 2030 gewinnbringend für die Produktion nutzen möchten. Die Nutzung von Industriebrachen wird nicht bestritten; sie ist nur zeitintensiver. Mit etwas Verzicht auf kommerzielle Eile und etwas Druck von grüner Landesregierung im Sinne der Nachhaltigkeit unserer Erde wäre ein Gelände wie das der ehemaligen Papierfabrik Scheufelen in Lenningen mit Bahnanbindung eine ideale Alternative.

Stattdessen ist trotz geplanter Entlastungsstraße in Weilheim mit Verkehrsproblemen wegen zwei neuer Gewerbegebiete in direkter Nachbarschaft allein schon am Autobahnanschluss zu rechnen.

Letztlich werben Befürworter und Gegner um die Aufmerksamkeit der Weilheimer mittels aussagekräftiger Bilder auf der Basis ihrer Simulation. Die neuen Bilder der Stadt Weilheim und Cellcentric widersprechen sich in einigen Details und andererseits bestätigen sie vom Prinzip die Simulation der Bürgerinitiative. Solange nicht alle Maße und Gebäudestrukturen öffentlich gemacht werden, bleiben solche Simulationshilfestellungen erhalten. Es bleibt spannend.

Christoph Kandler, Weilheim