Leserbriefe

Viele Angriffe von außen

Zur Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine und die dazu erschienen Leserbriefe

Das Medium Leserbrief ist langsam. Bis zu Lesers Briefkasten vergehen Tage. Falls Heinrich Brinker schreibend dachte: „Waffen in einen aussichtslosen Kampf schicken, grenzt an Mord“, war’s erst noch realistisch. Die Herren Veeser und Haussmann werfen ihm Naivität und Anmaßung vor. Das Leserbriefformat verführt zu scheinbar gedanklicher Einfachheit, ja scheinbar. Pfarrer Veeser scheint praktischer zu denken, weil man (Motorradfahrer) leicht übersehen wird, wie hoffentlich nur aktuell Macron und Scholz.

Elend und Tod sind bitterer Ernst, ja! Europa klebt erkennbar an globalen Renditemöglichkeiten und östlicher Versorgung. Die Probleme unserer Energiewirtschaft sind uralt. Stand jetziger Forschung und Entwicklung brauchen wir für H2- Erzeugung (BASF) und Transport ansteigende Mengen Methan aus Erdgas.

Dass Russen weithin immer noch anders ticken als wir, damit müssen sich unsere Wirtschafts- und Staatslenker, Publizisten und wo weiter intensiver befassen als mit flüchtigen „Realitäten“. Russische Kinder lernen bis heute russische Geschichte. Darin beschrieben sind viele sehr leidvoll bestandene Angriffe von außen. Identifikation muss nicht erzwungen sein („wir sind wir“). Die Erforschung und Erschließung des Landes bis an die Beringstraße, mit Ausnahme deren Namensgeber ausschließlich von Russen unter teils unsäglichen Leiden und Anstrengungen geleistet, erfüllt Schulkinder mit lebenslangem Stolz bis heute. Damit müssen wir zeitnah rechnen. Mein unmaßgebliches Bild: Der Bär hat seine unermesslichen Reichtümer im Revier gerade erst entdeckt. Bei gefühlt bedrohlichen Annäherungen (mit-hineingezogener) Fremder schlägt der allzu menschlich aggressive Bär mit der Pranke. Einigen wir uns vorsichtshalber human-aktiv anstelle gekäfigter Wortklauberei.

Karl Dannenhauer, Weilheim