Leserbriefe
Vögel geraten in Panik

„Plötzlich bricht die Hölle los: Grelle Blitze und Donnerschläge reißen Blaumeisen, Enten und andere Vögel aus dem Schlaf. Panisch fliehen die Vögel in die Luft, einige von ihnen steigen mehrere hundert Meter hoch in Höhen, die sie sonst kaum erreichen. Während die Tiere oben am Himmel um ihr Leben fürchten, begeistern sich unten am Boden feiernde Menschen an einem Silvesterfeuerwerk, mit dem sie das neue Jahr begrüßen.“

So beschrieb die Silvesterfreuden bereits 2014 Roland Knauer auf tagesschau.de. Ein Dankeschön erneut hierfür. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass unsere heimischen Wildvögel aufgrund der öden Silvesterballerei gegen Stromleitungen, Autos, Gebäude, Bäume und auch gegeneinander krachen. Kollisionen zwischen Vögeln haben oft schwere Verletzungen oder den Tod zur Folge, da die Tiere mit hohen Geschwindigkeiten fliegen und nach dem Zusammenstoß vom Himmel fallen. Gebrochene Genicke und eingeschlagene Schädel sind die Folge. Im Silvester-Chaos steigen unsere gefiederten Freunde wie schon oben beschrieben in extreme Höhen – sie halten sich für bis zu 45 Minuten dort auf. Das ist sehr energieaufwendig und stress­auslösend. Die Überlebenden der Massenpanik geraten zudem auch dadurch in Gefahr, dass sie sich mitten in der Nacht einen neuen sicheren Schlafplatz suchen müssen und nicht finden können. Vögel brauchen Tage, um sich vom Silvester-Stress zu erholen, und überstehen den Winter oftmals wegen fehlender Kraftreserven dann nicht mehr.

Ulrich Haussmann, Kirchheim