Leserbriefe

Was passiert mit zu viel Strom?

Zum Artikel „Panikmache und Irreführung“ vom 17. Januar

Ich habe in dem Artikel Folgendes gelernt: An einem verschlafenen Sonntagnachmittag, an dem im Süden und Norden Deutschlands kein außergewöhnlicher Stromverbrauch zu registrieren war, wurden die Verbraucher im Süden zum Stromsparen aufgerufen. Grund: Im Norden gab es viel Wind und damit wurde mit den vielen Windkraftanlagen zu viel Strom im Norden erzeugt. Hintergrund: Die Übertragungskapazität Richtung Süden reiche nicht aus.

Nun stellen sich dem Laien viele Fragen: Warum ist es technisch nicht möglich, dass der Norden in dieser Situation dem Süden so viel Strom zur Verfügung stellt wie sonst auch? Warum stellt der Norden in dieser Situation nicht einfach ein paar Windanlagen still? Was macht der Norden, wenn der Süden den Strom nicht abnehmen kann, mit dem ganzen Strom? Wird er gespeichert oder verkauft, und wenn ja, zu welchem Preis? Warum kommt die Stromautobahn vom Norden in den Süden so langsam voran, und wie ist der aktuelle Status? Ich für meinen Teil denke, die Lösung mit der App wird einem Land wie Deutschland, das von sich behauptet, ein Hightech-Land zu sein, nicht gerecht. Vielleicht können Fachleute das tun, was der Artikel eigentlich versprochen hat: Uns Laien über die Probleme und die zukünftigen Lösungen sachlich aufklären.

Michael Glasebach, Kirchheim