Zu den Leserbriefen „Frei von Argumenten“ und „Inhaltliche Debatte“ vom 9. März
Warum bereitet es Armin Schuler Verdruss, wenn ich Erich Vads rechtslastige Umtriebe mit biografischen Daten belege? Warum stört es ihn, wenn ich Björn Höckes Bestrebungen als völkisch-nationalistisch bewerte? Dass es bis vor Kurzem noch eine Brandmauer zur AfD und weiter rechts gab, schien Konsens aller demokratischen Parteien gewesen zu sein. Waren es nicht explizit Leute aus dem linken Spektrum, die bisher aus gutem Grund alles Rechtsnationalistische kategorisch bekämpft hatten, wozu konsequenterweise gehörte, dass man niemals dessen Argumente übernommen hätte? War das dann auch Cancel Culture, Herr Schuler?
Wer sich der Argumente von Leuten der Neuen Rechten bedient, muss sich fragen lassen, warum er dies tut. Ich jedenfalls würde zum Beispiel nicht schreiben wollen: „Wir sollten Alice Weidels Überlegungen mit einbeziehen, weil . . .“ Vielmehr würde ich auch zukünftig diejenigen kritisieren, die sich ihrer Worte namentlich bedienen wollten – auch wenn man mir dann Erstickung des freien Wortes und Diffamierung vorwürfe. Demokratie braucht die Brandmauer gegen rechts außen ohne Wenn und Aber!
Leserbriefe: Das sind freie Meinungsbekundungen – mehr nicht! Meinungen können, müssen aber nicht stets begründet werden. Ich bin niemandes wissenschaftlicher Dienst. Erich Vads militärische Fehlprognosen sind im Internet sehr leicht zu recherchieren. So what?
Schließlich Zitat Frau Schubert: „Wenn mein politischer Gegner etwas Richtiges sagt, wird es dann dadurch automatisch falsch?“ Warum verschweigt Frau Schubert dem Leser, wen sie mit „Gegner“ genau meint? Welche unerwünschten Gruppen in einer Demo soll man nicht „ganz verurteilen“? Wird etwa exakt hier der Weg für die Neue Rechte geebnet? Die Gefahr der Rechts-Links-Querfront ist sehr real! Es gilt mehr denn je: „Wehret den Anfängen!“
Ulrich Haussmann, Kirchheim