Leserbriefe
Weidetierhalter sind bedroht

Zum Artikel „Neuer Streit um die Wölfe im Land“ vom 22. Februar

Einen größeren Unsinn über den Wolf wie die Behauptung des Pressesprechers der Umweltministerin Thekla Walker (Grüne), „bei einer Rudelbildung werde es um die Herden ruhiger, weil die Wolfseltern mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt wären“, habe ich noch nicht gelesen!

Gerade das Gegenteil ist der Fall. Da muss Futter für die Jungen beschafft werden; wenn diese größer sind, wird ihnen das Beutemachen gezeigt. Schafe und Ziegen und Rinder sind einfach leichter zu jagen als ein Reh. Dass Herdenschutz nicht funktioniert, erleben wir zurzeit täglich in den Wolfsgebieten wie in Niedersachsen. Den wolfssicheren Zaun gibt es nicht! Wölfe überspringen zwei Meter hohe Zäune oder untergraben diese, sie dringen in Ställe ein und reißen dort alles. Schafe, Rinder, Pferde sind ihnen schon zum Opfer gefallen. Wölfe verfolgen Radfahrer und Reiter oder Hundebesitzer, welche den Hund ausführen. Waldkindergärten wurden wegen Wölfen in den letzten Tagen geschlossen! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Menschen den Wölfen hier zum Opfer fallen!

Aber das grün geführte Umweltministerium sieht keinen Handlungsbedarf und verweigert sich, den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland nach Brüssel zu melden. Brandenburg hat mit 900 Wölfen die höchste Wolfsdichte der Welt. Der Wolf ist mit seiner 33-Prozent-Reproduktionsrate überhaupt nicht bedroht. Wenn die Entwicklung ungebremst so weitergeht, sind nicht die Wölfe, sondern die Weidetierhalter im Schwarzwald und in Deutschland vom Aussterben bedroht.

Karl Ederle, Bissingen