Leserbriefe

Wohnqualität hat sich verbessert

Zu den Leserbriefen über die Tempo-30-Zone in Jesingen

In den Leserbriefen der letzten Tage melden sich Bürger zu Wort, die sich wegen angeblicher „Schleich-Fahrten“ durch Jesingen und einer damit verbundenen Zeitverzögerung von einigen Sekunden aufregen. Eine Verfasserin stellt die These auf, dass „Tempo 30 in Wohngebieten wünschenswert, auf Durchgangsstraßen jedoch kontraproduktiv“ wäre. Hierbei hat sie leider vergessen, dass auch die Durchgangsstraße von Jesingen ein Wohngebiet ist!?

Ebenso ist zu lesen, dass die Tempo-30-Pläne in Jesingen auf massiven Widerstand stoßen. Dies ist durchaus möglich, aber eben nur von denen, die beispielsweise in der Spielstraße des Neubaugebiets am Rande der Felder wohnen!

Ich persönlich wohne seit 50 Jahren an der Durchgangsstraße und kann versichern, dass es in den letzten Jahren von unangenehm zu unerträglich wurde. Der Verkehr hat stetig zugenommen und die Lkw eines Paketdienstleisters fahren rund um die Uhr.

Im ersten Lärmaktionsplan der Stadt Kirchheim aus dem Jahr 2014 wurde unter anderem festgestellt, dass die zulässigen Grenzwerte für Lärm an mehreren Stellen überschritten werden. Trotzdem hat es neun Jahre gedauert, diese längst überfällige Maßnahme umzusetzen. Schauen wir nach Hochdorf, Notzingen oder Wernau – die Welt hat sich verändert: Tempo 50 in Ortsdurchfahrten gehört nicht mehr in unsere Zeit.

Auch wenn es zu lange gedauert hat, möchte ich doch dem Gemeinderat von Kirchheim ganz herzlich danken, dass er sich hier nicht auf einen faulen Kompromiss mit Tempo 40 eingelassen hat und die einzig richtige Entscheidung für Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt Jesingen getroffen hat.

Seit der Einführung sind jetzt erst einige Tage vergangen und ich kann sagen, dass die Veränderung bereits spürbar ist. Der Verkehr fließt angenehm und ruhig durch den Ort.

Wenn sich jetzt noch alle dauerhaft an die Vorgabe halten, sind wir in Sachen Wohnqualität tatsächlich ein Stück weiter.

Tobias Haußmann, Kirchheim