Ja, ich gebe zu, auch ich bin mit der „Ampel“ nicht zufrieden. Am wenigsten mit der FDP, die, so scheint es mir, noch nichts von dem Klimaproblem gehört hat. Aber auch mit „meinen“ Grünen, die sich in Windeseile, ohne erkennbare interne Gegenrede vom Grundsatz „Frieden schaffen ohne Waffen“ verabschiedet haben. Und die SPD: Da weiß ich nie so recht, wofür sie steht.
Aber ich bin Demokrat genug, dass ich verstehe, dass diese Ampel genau so von uns Wähler*innen nach Berlin geschickt wurde. Und ich habe gelernt, dass es eine billige, verantwortungslose Reaktion auf Missstände ist, alles „auf die Anderen“ zu schieben. Würde ich es besser machen können, wenn ich in der Regierungsverantwortung stehen würde? Diese Frage sollte sich jeder fragen, der die Ampel lauthals verurteilt.
Ich jedenfalls frage mich, was ich dafür tun kann, um eine friedlichere Welt im Einklang mit der Natur mitentwickeln zu können, in einer Demokratie, die das Gemeinwohl statt den Profit schützt und deren erste Priorität Frieden, Gerechtigkeit und den Schutz der Mitnatur ist.
Und noch ein Gedanke für alle, die sich, weil ihnen die schlechte Politik der Ampel anscheinend keine andere Wahl lässt, überlegen, beim nächsten Mal die AfD zu wählen: Niemand anderes, auch nicht die Ampel hat Schuld daran, dass sie ihr Kreuz bei der AfD machen. Noch steht niemand in der Wahlkabine hinter ihnen und zwingt sie dazu. Die Wahl für die AfD ist ihre eigene bewusste Entscheidung für eine menschenfeindliche, rechtsradikale Partei. Niemand kann einmal sagen, „Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich nie die AfD gewählt.“
Martin Lempp, Bissingen