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Brand in Kompostwerk Kirchheim führt zu Großeinsatz

Alarm Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr in Kirchheim und Umgebung wurden am Dienstagmorgen zu einem Brand im Kompostwerk Kirchheim gerufen. Sie hatten mit starkem Rauch und mehreren Brandherden zu kämpfen. Von Bianca Lütz-Holoch

Ein Feuer im Kirchheimer Kompostwerk hat am frühen Dienstagmorgen zu einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt. Sie kämpfte mit 100 Einsatzkräften und 18 Fahrzeugen fast drei Stunden lang gegen Flammen und Rauch. „Der Brand ist hinten in der Rottehalle im Bereich einer Förderanlage ausgebrochen“, berichtet Kirchheims Stadtbrandmeister und Einsatzleiter Michael Briki. Das Tückische daran: „Das Fördergut hat Feuer gefangen.“ Weil das Band zunächst noch weiterlief, verteilten sich die Glutnester durch die rund 200 Meter lange Halle. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurde die Stromzufuhr gekappt. Auch auf die Lüftungsanlage hat der Brand nach Auskunft der Polizei übergegriffen. 

 

Die Drohne brachte den Durchbruch.
Michael Briki
Kirchheims Stadtbrandmeister

 

Ein weiteres Problem: „Die sehr starke Verrauchung“, so Briki. Beim Eintreffen der Rettungskräfte quollen bereits dicke Schwaden aus der Halle. Innen bescherte die brennende Rotte den Einsatzkräften schlechte Luft und schlechte Sicht. Gegen die Brandherde und Glutnester gingen mehrere Trupps unter Atemschutz mit insgesamt fünf Löschrohren vor. Wegen der starken Rauchentwicklung und der Nähe zur Autobahn und zur B297 ging außerdem eine Warnung raus, unter anderem per Verkehrsfunk und über die App des Abfallwirtschaftsbetriebs Esslingen.

Um Feuer und Rauch möglichst schnell in den Griff zu bekommen, erhielt die Gesamtfeuerwehr Kirchheim, die mit allen fünf Abteilungen im Einsatz war, Unterstützung – unter anderem von der Drohnengruppe der Abteilung Nabern. Die Brandherde waren zunächst nicht eindeutig auszumachen. „Dank der Luftbilder der Wärmebildkamera konnten wir sie dann von oben lokalisieren und schnell einen gezielten Löschangriff starten“, sagt Michael Briki und fügt hinzu: „Die Drohne brachte den Durchbruch.“ Wegen des starken Rauchs wurden außerdem die Feuerwehr Esslingen mit ihrem Atemschutz-Gerätewagen sowie die Feuerwehr Filderstadt mit einem Großlüftungsgerät zur Hallenbelüftung dazugerufen. 

Ausgelöst worden war der Alarm gegen 6 Uhr morgens. „Nach rund drei Stunden konnten wir melden, dass das Feuer aus ist“, so Briki. Die Löscharbeiten allerdings zogen sich noch bis in die Nachmittagsstunden. Aufgrund der Beschaffenheit der Rotte kam es immer wieder zu kleineren Flammenbildungen. „Der gesamte Kompost musste deshalb mit kleinen Baggern und Radladern nach draußen gebracht und abgelöscht werden.“ So wurde sichergestellt, dass keine Glutnester übrigblieben und sich zu neuen Bränden auswachsen konnten. 

Vor Ort waren auch die Polizei und das DRK. Verletzt wurde nach Auskunft der Polizei niemand. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs seien keine Mitarbeiter im Gebäude gewesen. Auch für die Bevölkerung habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden, so Briki. Zum Schaden, der durch den Brand entstanden ist, gibt es noch keine näheren Informationen. Er wird auf mehrere zehntausend Euro geschätzt. Das Polizeirevier Kirchheim ermittelt zur Brandursache.

Beeindruckt war Michael Briki von der Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter des Kompostwerks: „Sie waren schnell zur Stelle, haben gut geholfen und uns bei dem kalten Wetter mit Essen und Heißgetränken versorgt.“ Das Hygienekonzept der Feuerwehr Kirchheim sorgte außerdem dafür, dass sich die Einsatzkräfte direkt mit frischer Einsatzkleidung ausrüsten konnten, um eine Verschleppung möglicherweise gesundheitsgefährdender Partikel zu vermeiden.

Ein Bild vor Ort machten sich auch Kirchheims Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader, der Esslinger Landrat Heinz Eininger und Kreisbrandmeister Guido Kenner. Nach Auskunft des Landratsamts blieb das Kompostwerk den restlichen Tag über geschlossen.

Biomüllabfuhr ist nicht beeinträchtigt

Die Biomüllabfuhr im Landkreis Esslingen ist durch den Brand im Kompostwerk nicht beeinträchtigt. Sie läuft weiter wie gewohnt. Die Kompostwerk Kirchheim GmbH und der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Esslingen haben mit den benachbarten Landkreisen rasch Vereinbarungen zur vorübergehenden Übernahme des Materials der Biomüllsammlungen auf andere Anlagen treffen können.

Privatpersonen können ab Mittwoch, 29. November, Biomüll und Grünschnitt wieder beim Kompostwerk in Kirchheim anliefern. Dann kann dort auch wieder Elektroschrott abgegeben werden, und die Ausgabe von Abfallbehältern ist wieder möglich. la