Es dürfte wohl fast jedem aufgefallen sein, der in den vergangenen Wochen auf der B465 an Dettingen vorbeigefahren ist: Die langgezogene Halle des Unternehmens Dietz-Motoren, die sich in unmittelbarer Nähe zu den Bahngleisen befand, wurde abgerissen. Hintergrund ist ein umfangreiches Bauprojekt, das derzeit bei der Dettinger Firma läuft.
Wie Betriebsleiterin Annika Spieth und Geschäftsführer Peter Weilguni auf Nachfrage des Teckboten informieren, sei der Abriss der Halle ursprünglich gar nicht vorgesehen gewesen. „Aber sie war dermaßen marode, dass wir sie von Grund auf sanieren und komplett neu aufstellen müssen“, ergänzt Weilguni. Die neue Halle soll sich ebenfalls am Werksgebäude an der Kirchheimer Straße 164 direkt an den Bahngleisen befinden und mit einer Fläche von etwa 1800 Quadratmetern etwas größer und auch höher sein als die vorherige. In dieser Produktionserweiterung werden Montage- und Fertigungsarbeitsplätze sowie der Werkzeugbau und der Ausbildungsbereich unterkommen. Außerdem wird eine Kantine für die Mitarbeitenden eingerichtet.
Zu dem großen Bauprojekt zählt außerdem ein weiterer Part: Für den westlichen Bereich des Werksgebäudes ist ein kleinerer Anbau vorgesehen, in dem man künftig über Treppen oder einen Aufzug ins Obergeschoss gelangt.
Darüber hinaus lässt das Unternehmen die Räumlichkeiten im ersten Obergeschoss des Werks II an der Kirchheimer Straße umbauen und -gestalten. „Dadurch wollen wir mehr Büroflächen generieren“, sagt die Betriebsleiterin. Die Mitarbeitenden, die bisher im ersten Obergeschoss untergebracht waren, sind nun in einen provisorischen Containerbau gezogen, der sich auf dem Unternehmensgelände befindet.
Mehr Büroflächen an diesem Standort sind auch deshalb notwendig, weil es bei Dietz-Motoren zum Jahresende eine komplette Werksverlegung geben soll: Das Werk I, das das Unternehmen an der Eisenbahnstraße 67 angemietet hat, soll aufgelöst werden. Sprich: Alle rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dort bislang noch tätig sind, werden zum Jahresende an den Firmenstandort in der Kirchheimer Straße ziehen. „An der Eisenbahnstraße befinden sich momentan Büroräume, Produktionsbereiche wie der Werkzeugbau mit Ausbildung und drei Sondermontagebereiche“, sagt die Betriebsleiterin. Für all‘ diese Mitarbeitenden werde es künftig genügend Platz im Werk II geben.
Unterdessen wurden die Arbeitsbereiche Stanzen, Gießen und Klammern, die in der abgerissenen Halle untergebracht waren, in die Schwesterfirma (das Elektromotorenwerk Grünhain in Sachsen) ausgegliedert. Die betroffenen Mitarbeitenden „sind weiterhin hier beschäftigt und werden in anderen Bereichen eingesetzt“, betont Spieth. Damit könne es auch gelingen, den Fachkräftemangel, den Dietz Motoren ebenfalls zu spüren bekomme, auszugleichen.
Entlassungen gebe es keine. Vielmehr wolle man sich mit dem Bauvorhaben und der Werksverlegung für die Zukunft aufstellen. Das Unternehmen nehme Geld in die Hand und investiere, um für die Mitarbeitenden und Auszubildenden attraktiv zu bleiben. Die Pläne bedeuten „eine große Veränderung für alle“, räumt Spieth ein. Sie seien aber auch ein Zeichen für eine Sicherung der Arbeitsplätze. Durch die Werksverlegung würde der Weg kürzer und die Kommunikation schneller werden. „Auch mit den Auszubildenden kann man schöne Projekte starten, wenn sich alles unter einem Dach befindet. Sie bekommen dann alles hautnah mit“, ergänzt Jennifer Paukner, die für die Aus- und Weiterbildung des Unternehmens zuständig ist.
Drei Werke und 250 Mitarbeitende
Das Unternehmen Dietz-Motoren beschäftigt insgesamt rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bisher gibt es drei Werke: je ein Werk an der Kirchheimer Straße 164 und der Eisenbahnstraße 67 in Dettingen sowie ein kleineres Werk in Heroldstatt-Ennabeuren (Alb-Donau-Kreis). hei