Lesetipps
Ein Kirchheimer fährt elektrisch seit 2014

Mobilität Rolf Lütz war einer der ersten E-Auto-Fahrer in Kirchheim. Bis heute ist er seinem elektrischen Flitzer treu geblieben. Dem Teckboten erzählt er, was ihn überzeugt. Von Sarah Polzer

Vor acht Jahren bekam der Ruheständler Rolf Lütz schon einmal Besuch vom Teckboten. Grund dafür war seine innige Begeisterung für seinen batteriebetriebenen Renault Zoe. Der Besitz eines E-Autos galt zu dieser Zeit noch als Ausnahme. „Ich war damals ziemlich allein unterwegs“, blickt er lachend zurück. Rolf Lütz erinnert sich daran, dass die Ladesäulen vor ein paar Jahren nie besetzt gewesen seien. Heute sieht das ganz anders aus: „Irgendeiner hängt immer dran“, sagt er.

Hagelschaden mit Folgen

Rund zehn Jahre besaß er seinen alten Ford Fusion, als er einen Hagelschaden erlitt. Der fiel so verheerend aus, dass nichts mehr zu retten war. Ein neues Auto musste her. Dass es sich dabei um ein E-Auto handeln würde, war am Anfang gar nicht so geplant. „Nach einer Probefahrt mit dem kleinen Flitzer war ich überzeugt“, berichtet Rolf Lütz. Anfangs leaste er den Wagen nur, um auf Nummer sicher zu gehen.

Drei Jahre später entschied er sich zum Kauf eines eigenen elektrisch betriebenen Fahrzeuges - wieder für einen Renault Zoe. Geändert hat sich an seinem Wagen die Farbe. Die Ausstattung ist ebenfalls etwas „luxuriöser“ geworden, wie er sagt. So hat sein Auto jetzt auch eine Sitzheizung und kleine technische Spielereien. Nicht nur dem Hersteller ist er treu geblieben, sondern auch seiner Überzeugung, mit dem Kauf etwas zur Verringerung der CO2-Emissionen beitragen zu können.

Auto für die Stadt

Nach rund viereinhalb Jahren Nutzung zeigt der Kilometerstand gerade mal 11 000 Kilometer an. Rolf Lütz nutzt sein Auto ausschließlich für den Stadtbetrieb. „Ich fahre damit zum Einkaufen und auch mal nach Stuttgart oder Tübingen zum Arzt“, berichtet er. Wenn der Ruheständler unterwegs ist, schaltet er immer auf den Eco-Modus. Die Höchstgeschwindigkeit liegt dann nur noch beim 95 Kilometer pro Stunde statt bei 135. zusätzlich werden in diesem Modus die Funktion der Klimaanlage und des Antriebs verringert, um Energie zu sparen.

Zum Auto dazu gab es zwei Ladekabel und die Einrichtung eines eigenen Ladeanschlusses für Zuhause. Eines der Kabel nutzt er ausschließlich fürs längere Laden. Das andere nur für unterwegs, um während des Parkens die Batterien wieder grün leuchten zu lassen.

Laufzeit für Ladung 

Um seinen kleinen Flitzer wieder voll aufzuladen, benötigt Rolf Lütz in der Regel sechs bis acht Stunden. Eine eigene Batterie besitzt er nicht. „Das ist mir für mehrere Tausend Euro zu viel Risiko“, meint der Diplom-Volkswirt. Das Leasingangebot hingegen sagt ihm durchaus zu. Rund 59 Euro bezahlt er monatlich für die gemietete Batterie. Fällt die Leistung einmal unter 75 Prozent, erstattet der Hersteller direkt eine Neue. 

In den nächsten Jahren wird es auf den Straßen mehr E-Autos geben. Davon ist Rolf Lütz fest überzeugt. „Das ist alles eine Frage der Zeit, bis nur noch E-Autos zu sehen sein werden“, sagt er. Für ihn ist jedenfalls klar: Ein Umstieg auf einen Diesel oder Benziner kann sich der 83-Jährige nicht mehr vorstellen.