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Einzelhandel in Kirchheim: Viele Läden sind nicht mehr lange leer

Einkaufen In der Kirchheimer Innenstadt stehen aktuell mehrere Geschäfte leer, darunter einige in Top-Lagen. Die meisten sind schon wieder vermietet. Wir geben einen Überblick, was dort entstehen soll. Von Antje Dörr

Möbel Rau

Der Neubau in der Sudetenstraße ist eröffnet, der „Altbau“ steht leer. Hinter den Kulissen wird jedoch schon fleißig gewerkelt und geplant. Im vorderen, der Altstadt zugewandten Bereich wird das „Café LebensRAUm“ einziehen, getragen vom Verein „LeBen“ (steht für: Leidenschaft, Begegnung, Netzwerk), der sich aktuell in der Gründungsphase befindet. Dabei handelt es sich um ein nicht kommerzielles Café, in dem die Begegnung im Vordergrund stehen soll, sagt Vereinsgründerin Simone Blankenhorn. Geplant sind beispielsweise ein Müttertreffpunkt und „Kochen für Senioren“. Im Erdgeschoss hat Stefanie Rau-Bauer – unabhängig vom Café – eine „Erlebnisküche“ einbauen lassen, die von Gruppen gemietet werden kann. Zusätzlich entstehen Büroflächen. Im ersten Obergeschoss hat sich das „Christuszentrum Neues Leben“ eingemietet, eine 50 Mitglieder starke Gemeinde, die früher am Ziegelwasen ansässig war und die die Räume für Gemeindearbeit und Gottesdienste nutzen wird. 

Esprit

Das Geschäft gegenüber dem Rathaus, in dem das Modegeschäft Esprit untergebracht war, wird künftig völlig anders genutzt: Das Kräuterhaus Sanct Bernhard, das Naturheilmittel und Kosmetik verkauft, wird dort einziehen. Laut Geschäftsführerin Sally Wagner ist die Eröffnung im Frühjahr 2024 geplant.

Reno

Auf den pleite gegangenen Schuhfilialist Reno folgt ein Optiker, der vom Gebäude nebenan in die frei gewordene Fläche zieht: Fielmann. Die Suche nach einem Nachmieter sei allerdings recht zäh gewesen, berichtet der Besitzer Hans-Joachim Most: „Ich habe seit November 30 Geschäfte, darunter größere Filialen, angeschrieben. Keiner hatte Interesse.“ An die Inhaber von Dönerbuden und Spielhallen hätte er hingegen sofort vermieten können. Dass sich die Nachfolger-Suche so schwierig gestaltet, dafür macht Hans-Joachim Most die Stadt Kirchheim mit verantwortlich. „Andere Städte verzichten darauf, dass Einzelhändler Stellplätze nachweisen oder Ablöse zahlen müssen, weil sie den Autoverkehr gar nicht mehr in der Stadt haben wollen. Damit müsste sich die Stadtverwaltung mal beschäftigen, denn das verteuert die Flächen zusätzlich“, sagt Most. Als Vermieter müsse man preislich mittlerweile runtergehen, um Geschäfte in solchen Lagen überhaupt noch zu vermieten.

Backhaus

Seit Ende Juli ist das Kirchheimer Backhaus, betrieben von der Bio-Bäckerei Scholderbeck, geschlossen. Einen Nachmieter hat die Familie Hepperle, die das Gebäude besitzt und die gegenüber Metzgerei und Restaurant betreibt, noch nicht gefunden. „Wir hätten gerne wieder einen Bäcker oder ein Tagescafé“, sagt Inhaber Gerhard Hepperle. Aktuell gibt es noch keinen neuen Pächter. Interessenten können sich weiterhin melden.

Schuhmacherei Ewelt

Matthias Ewelt hat Ende August seine Schuhmacherei in der Metzgerstraße geschlossen und ist seitdem in Erkenbrechtsweiler zu finden. Ein Nachfolger für den kleinen Laden wird nicht gesucht: Der Laden wird künftig privat genutzt.

Käse Michel

Für das Ladengeschäft, in dem bis vor Kurzem Käse verkauft wurde, ist bereits ein Nachmieter gefunden worden. Wer das ist, haben die Eigentümer noch nicht bekanntgegeben.