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Nach dem Hausbrand: Einrichtung zerstört, Spender gesucht

Feuer Beim Brand eines Mehrfamilienhauses in Weilheim am 2. Dezember hat Nicolai Köhler seine gesamte Einrichtung verloren. Nun hat er auf einer Online-Plattform eine Spendenaktion in eigener Sache gestartet. Von Thomas Zapp

Auf der Internetseite der internationalen Spendenplattform „GoFundMe“ ist ein verkohltes Mehrfamilienhaus zu sehen: „Durch Feuer das ganze Hab und Gut verloren“, steht darüber. Das abgebildete Haus steht in der Egelsbergstraße in Weilheim, es wurde Anfang Dezember durch ein Feuer weitestgehend zerstört und ist seitdem unbewohnbar.

Gestartet hat die Kampagne Nicolai Köhler. Der 25-Jährige hatte am frühen Morgen des 2. Dezembers eigentlich Glück im Unglück. Als im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses in der Weilheimer Egelsbergstraße ein Feuer ausbrach, war er gar nicht in seiner Wohnung unter dem Dach, sondern hatte woanders übernachtet. Im Haus musste sich seit 4 Uhr ein Drama abgespielt haben: Der 82-jährige, in dessen Wohnung das Feuer ausgebrochen war, konnte von der Feuerwehr nur noch tot geborgen werden. Alle anderen Bewohner blieben unverletzt. 

 

Feuerwehr brach Tür auf

Nach Angaben der Polizei bekam die Feuerwehr den Brand zwar in den Griff, aber das Feuer hatte sich zu schnell zum Dachstuhl ausgebreitet. Durch die Schäden ist das Mehrfamilienhaus jetzt nicht mehr bewohnbar, es entstand ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro. Die Wohnung von Nicolai Köhler ist nicht komplett ausgebrannt, aber durch das Feuer in der Nachbarwohnung ist die Einrichtung komplett verrußt oder verraucht – mithin komplett unbrauchbar geworden.

Nicht nur das: „Da niemand wusste, ob ich da war, wurde die Tür von der Feuerwehr aufgebrochen“, erzählt er. Außerdem habe sich im Wohnzimmer technische Ausrüstung für Veranstaltungen befunden, da der Weiheimer nebenberuflich auf Events tätig ist. Die Technik ist jetzt komplett zerstört. Immerhin gehörten die Geräte keinem anderen, Schulden habe er daher nicht. Dennoch will er sich die Sachen natürlich wieder kaufen. 

„Ich bin wohl der einzige im Haus, der keine Hausratversicherung hat“, sagt er. Sprich: Für alle Schäden muss er demnach selbst aufkommen. Doch allein dafür hat er die Spendenaktion nicht ins Leben gerufen. Seine Hauptsorge gilt derzeit den Entsorgungskosten. „Ich muss mich komplett darum kümmern. Es ist so, als wenn ich ausziehen würde“, sagt er. Auch das hätte eine Versicherung übernommen. 

Doch Nicolai nimmt sein Schicksal selbst in die Hand: Seine Hoffnung heißt „GoFundMe“. Die Online-Plattform sammelt Spenden nach dem Crowdfunding-Prinzip: Eine große Anzahl an Privatpersonen kann in vergleichsweise kleinen Beträgen für einen bestimmten Zweck spenden. Die Idee stammt aus den USA und ist häufig für positive Ereignisse wie Hochzeiten, aber auch wie in diesem Fall persönliche Krisensituationen gedacht. So konnte Nicolai bereits etwas mehr als 800 Euro einsammeln. Als Spendenziel angesetzt hat er 2000 Euro: Auf diese Höhe schätzt er die Kosten für die Entsorgung der Brandschäden. 

 

Bei Freunden untergekommen

Immerhin hat er schnell eine Unterkunft bei Freunden gefunden, und dort wird er auch so lange bleiben können, bis das Haus wieder renoviert ist. Nicolai Köhler geht da von mindestens sechs Monaten aus. „In so einer Situation merkt man erst mal, wer wirklich zu einem hält“, sagt er. So ist es auch in dieser tragischen Situation wie so oft im Leben: Die wertvollsten Dinge kann man sich nicht kaufen. Dennoch weiß er, was er künftig außer guten Freunden auf jeden Fall braucht, und das empfiehlt er auch allen anderen: eine Hausratversicherung.

Wer helfen will, findet die Aktion auf www.gofundme.com/f/brand-weilheim