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Kirchheimer Freibad: Der Eintritt wird teurer

Tarife Die Stadt Kirchheim gibt in der neuen Saison einen Teil der steigenden Betriebskosten an die Badegäste weiter.

Kirchheim. Die Inflation wirkt sich jetzt auch im Kirchheimer Freibad aus: Zum einen steigen die Betriebskosten, und zum anderen gibt die Stadt ihre höheren Ausgaben durch Tariferhöhungen an die Badegäste weiter. Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Zimmert sprach im Gemeinderat von einem „Dilemma“. Die höheren Eintrittspreise seien notwendig, um den Kostendeckungsgrad einigermaßen zu halten, der bei rund 20 Prozent liegen soll. Steigende Energiepreise und Personalkosten würden dies zwingend erfordern. Um Energie zu sparen, soll zumindest das Schwimmerbecken künftig bei Nacht mit einer Plane abgedeckt werden, sodass weniger Wärme verloren geht. Angesichts der erhöhten Eintrittspreise rechnen die Stadtwerke aber nicht mit einer Zunahme der Besucherzahlen im Freibad, sondern eher mit einem Rückgang in der kommenden Saison, die am 1. Mai beginnt.

10 000 Euro Defizit an jedem Öffnungstag

Marc Eisenmann, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Gemeinderat, verdeutlichte, was das Freibad für ein „Draufzahlgeschäft“ ist, indem er an eine Berechnung erinnerte, die im Ratsgremium im Umlauf war: „Pro Öffnungstag haben wir ein Defizit von 10 000 Euro.“ Insofern sprach er sich durchaus für Preiserhöhungen aus. Diese sollten aber „so moderat sein, dass wir sie nach außen vertreten können“. Aus diesem Grund hatte der Gemeinderat geringere Erhöhungen vorgeschlagen als die Verwaltung. Marc Eisenmann verbindet damit die Hoffnung, dass die Besucherzahlen in etwa gleich bleiben – dass also „mehr Menschen ins Freibad kommen, als aktuell in der Planung vorgesehen.“

Linken-Stadtrat Heinrich Brinker wollte lieber für eine „stärkere Auslastung“ des Freibads sorgen und fragte: „Wie wichtig ist uns das Freibad, gerade als Freizeitmöglichkeit für Familien mit geringeren Einkommen?“

Ralf Gerber von den Freien Wählern machte stattdessen einen Vorschlag, wie sich das Defizit über die ganze Saison hinweg reduzieren ließe: „Wir sollten auf die erste Mai-Woche verzichten und auf die erste Schulwoche nach den Sommerferien, da kommt sowieso kaum noch jemand zum Baden.“ Der Gemeinderat lehnte das jedoch mit großer Mehrheit ab.

Was kommt nun auf die Badegäste zu? Je nach Ticket liegen die Preiserhöhungen zwischen zehn und 20 Prozent. Der Einzeleintritt ohne Ermäßigung steigt von 4,50 auf fünf Euro. Die Saisonkarte ohne Ermäßigung liegt bei 95 statt bislang 85 Euro. Die Familiendauerkarte kostet pro Elternteil 75 statt 65 Euro und für die ersten beiden Kinder jeweils 22 statt 20 Euro. Das gilt aber nur für den Vorverkauf, der am Samstag, 1. April, beginnt. Andreas Volz