Kirchheim

120 neue Wohnungen in versteckter Lage

Henriettengarten Auf der Baustelle läuft im Quartier auf dem einstigen BlessOF-Areal in Kirchheim alles nach Plan. Der Großteil der Häuser und Wohnungen soll bereits im kommenden Jahr bezogen sein. Von Andreas Volz

Der Kirchheimer „Henriettengarten“ wächst und gedeiht. Im kommenden Jahr soll sich das Quartier zu großen Teilen bewohnt und bel
Der Kirchheimer „Henriettengarten“ wächst und gedeiht. Im kommenden Jahr soll sich das Quartier zu großen Teilen bewohnt und belebt präsentieren. Fotos: Jean-Luc Jacques

Kaum ein Dreivierteljahr liegt der Spatenstich auf dem ehemaligen BlessOF-Gelände zurück. Seither sind zahlreiche Rohbauten auf zwei Baufeldern im neuen Kirchheimer Wohngebiet „Henriettengarten“ in den Himmel gewachsen. An einem weiteren Baufeld entsteht gerade die Tiefgarage. Kurz bevor das vierte und letzte Baufeld im Juni an den Start gehen kann, ist noch der alten Baumbestand an der Quartiersgrenze durch eine Holzwand zu schützen.

Wer eines Tages in die neuen Wohnungen im Ostteil des Henriettengartens zieht, blickt nicht nur in Richtung Innenstadt, sondern auch auf viele hohe alte Bäume. Altes und Neues sollen sich im neuen Wohngebiet auch sonst ergänzen. Fabian Caca, Bauprojektleiter und Geschäftsführer des Investors Fischer Wohnbau & Immobilien aus Weilheim, verweist auf ein wichtiges Detail der neuen Gebäude: „Wir wollen historische Elemente aufnehmen, und deshalb arbeiten wir beispielsweise mit Gesimsen, um so auch die alten Fabrikgebäude zur Stuttgarter Straße hin zu würdigen.“

Insgesamt 120 neue Wohneinheiten entstehen in dem versteckten Quartier zwischen Henrietten- und Stuttgarter Straße, zwischen Baumarkt und Steingaustraße. Darunter sind 71 Mietwohnungen, die der Investor im Bestand behalten und selbst vermieten will: „Im Mai wollen wir in die Mietvermarktung gehen“, sagt Fabian Caca zu diesem Teil des Zeitplans. Die 49 Wohnungen, die in den Verkauf gehen sollten, sind bereits komplett verkauft. Zum Verkauf kamen Doppel- und Reihenhäuser.

„Wir haben einen ganz guten Mix“, meint Fabian Caca zur Größe der Wohnungen. Es handelt sich um Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit einer Fläche von 45 bis 160 Quadratmetern. Beachtliche Flächen weisen auch die Dachterrassen auf, die teils gemeinschaftlich genutzt werden sollen, die aber auch einzelnen Wohnungen zugeordnet sind. Ebenso beachtlich ist das Panorama, das sich von dort oben bietet: Es reicht im 180-Grad-Rundblick vom Aichelberg bis zur Bassgeige.

Zuschnitt und Ausstattung der verkauften Wohnungen richten sich häufig nach den Wünschen der Käufer. Fabian Caca, der täglich vor Ort auf der Baustelle ist, sieht jetzt immer häufiger die Details in der Umsetzung, die er irgendwann mit den Kunden besprochen hatte: „Das begeistert mich dann immer wieder.“

Geothermie heizt - und kühlt

Nicht jedes Detail würde er selbst so umsetzen, wenn es die eigene Wohnung wäre: „Aber Geschmäcker sind unterschiedlich. Da sollte man sich zurückhalten und nichts kommentieren.“ Ein Beispiel erwähnt er aber doch. Dem nachhaltigen und ökologischen Bauen verpflichtet, werden alle Wohneinheiten durch Geothermie beheizt. Die Fußbodenheizungen lassen sich im Sommer auch zur Kühlung verwenden. „Eine Klimaanlage braucht es da eigentlich nicht. Wer aber trotzdem eine haben möchte, kriegt natürlich eine.“

Modernste Technik kommt auch schon auf der Baustelle zum Einsatz: „Wir entwickeln gerade ein IT-System, das wir im Oktober gerne in München auf der Expo Real vorstellen würden.“ Auf der Baustelle braucht es fast kein Papier mehr: Alles läuft über QR-Codes und über Apps. „Man kriegt dann die Pläne digital. Das funktioniert gut. Toll ist es, dass da alle begeistert mitmachen.“

So lässt sich nicht nur erkennen, sondern sogar gewährleisten, dass die Bauzeiten eingehalten werden. „Durch Corona gab es bisher zum Glück nur ein paar kleinere Liefer­engpässe.“ Um Viren möglichst fern zu halten von der Baustelle, wurden selbst die Besichtigungen für die künftigen Eigentümer vor­übergehend gestoppt.

Bis jetzt bleibt es also dabei, dass die Baufelder 1 und 2, die im Verkauf waren, im Mai und im Dezember 2021 bezogen werden können. Für die Baufelder 3 und 4 mit den Mietwohnungen sind Sommer 2021 und erstes Quartal 2022 als Bezugstermine vorgesehen. Schwierigster Punkt in dieser Beziehung war übrigens die Diskussion um die Breite der Erschließungsstraße: „Da bin ich sehr froh, dass wir das kurz vor dem Spatenstich noch gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung hinbekommen haben“, sagt Fabian Caca, „sonst wären wir längst noch nicht so weit.“

Henriettengarten - Stadtquartier - Wohnbau Fischer - Wohnen - Bauen - Baustelle
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