Kirchheim

14 Einbrüche Anfang 2017

Gericht Gaunertrio hielt Raum Kirchheim vier Wochen lang in Atem.

Stuttgart. Insgesamt 14 Einbrüche sollen zwei Frauen und ein Mann im Januar und Februar dieses Jahres in Kirchheim und Umgebung verübt haben. Dabei machten sie reiche Beute und richteten zudem erheblichen Schaden an.

Nur durch einen Zufall kam die Kirchheimer Polizei dem Trio im April auf die Spur. In der Wohnung der mitangeklagten 42-jährigen Frau im Lenninger Tal fanden die Polizisten, die wegen anderer Delikte dort vorstellig wurden, zahlreiche Beutestücke aus der Diebstahlserie vom Januar und Februar. Darunter Schmuckstücke, wertvolle Gold-Uhren und Ringe sowie Laptops. Schnell war ein Zusammenhang mit jener Einbruchserie in Kirchheim und dem Umland hergestellt. Ein ebenfalls tatverdächtiger 36-Jähriger konnte bereits tags darauf verhaftet werden. Eine weitere Frau, die ebenfalls Mitglied der Diebesbande sein soll, wird in einem gesonderten Verfahren angeklagt.

Angeklagte schweigen sich aus

Die beiden Angeklagten schweigen jetzt vor der 18. Großen Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts zu den Vorwürfen. Lediglich der aus Bosnien stammende 36-jährige Mann gab an, dass er erst seit März dieses Jahres wieder in Deutschland lebe. Er verbüßt derzeit eine Haftstrafe in anderer Sache.

In der Anklage heißt es, dass das Trio die zuvor ausgekundschafteten Objekte in Lenningen, Dettingen, Kirchheim, Bisssingen, Owen und Oberboihingen jeweils mit einem Schraubenzieher geöffnet haben soll. Dabei fielen ihnen vor allem wertvolle Uhren, Kameras, Laptops sowie Oberklasse-Handys in die Hände. Selbst vor Süßigkeiten der Kinder, Zigaretten und Spielsachen sollen sie keinen Halt gemacht haben. Eine Familie aus Kirchheim, die am 6. Februar von dem Trio heimgesucht wurde, sei schwer getroffen worden, sagte der ermittelnde Beamte der Nürtinger Kripo im Zeugenstand. Bei diesem Einbruch hatten die Täter das gesamte Gebäude durchsucht und Beute im Gesamtwert von rund 6 000 Euro gemacht.

In Dettingen drang die Bande in ein Einfamilienhaus ein, während die Inhaberin mit ihrer Tochter gerade einen kurzen Spaziergang machte. Insgesamt sollen die Beschuldigten für einen Schaden in Höhe von rund 60 000 Euro verantwortlich sein, wobei einige der Beutestücke nach der polizeilichen Sicherstellung wieder ihren Besitzern ausgehändigt werden konnten.

Die 18. Strafkammer hat insgesamt fünf Prozesstage angesetzt und hofft, dass sich die beiden Angeklagten doch noch zu den Vorwürfen äußern. Ansonsten ist man gezwungen, alle 14 betroffenen Geschädigten in den Zeugenstand zu rufen. Bernd Winckler