Was aus einer Bierlaune heraus vor acht Jahren begann, steht bei vielen Schwimmern und Badegästen mittlerweile fest im Jahreskalender: das Badewannenrennen im Kirchheimer Freibad. Am gestrigen Sonntag ist das klatschnasse Event zum siebten Mal über die Bühne gegangen.
Ein fröhlicher Udo Kälberer, Erfinder und Mitorganisator der Veranstaltung freut sich über die rege Teilnahme: „Elf Kinderteams und 19 Gruppen mit Erwachsenen haben sich fürs Badewannenrennen angemeldet“, berichtet er. Und die Teams erscheinen nicht einfach nur in Badehose oder Bikini, sondern sie haben sich nebst originellen Namen auch noch gleich passende Kostüme gebastelt und genäht. Für besonderes Aufsehen sorgten in diesem Jahr zwei Teams unter den Erwachsenen, die sich - als Anspielung auf die vermeintliche Reptiliensichtung am Bürgersee - als Krokodile verkleidet hatten. Aber auch Märchenfiguren wie das Rotkäppchen und der böse Wolf oder zarte Meerjungfrauen kamen bei den zahlreichen Zuschauern gut an, ebenso wie die beiden Bachelorettes und die Vertreter der Familie Feuerstein. Nicht minder bejubelt wurden die Blues Brothers, die Warmduscher oder etwa die „Lost Bananas“.
Sichere Rennmaschinen
Der Rennmodus war einfach: Alle Teams, ob Kinder oder Erwachsene, paddelten zweimal eine Beckenlänge und die Zeiten wurden zusammengezählt. „Bei den Erwachsenen gibt es jeweils einen dritten Lauf, den Endlauf“, erläutert Udo Kälberer. Der Organisator erinnert sich: „Früher habe ich die Rennwannen in der Freizeit mit Epoxidharz zugeschmiert, damit sie dicht sind.“ Heute stehen den Athleten sichere Rennmaschinen als Wannen zur Verfügung. „Die gehen nicht unter. Sie können sich aber trotzdem mit Wasser füllen, sodass man kaum noch vorwärts kommt.“ Beim Rennen Zugelassen werden auch keine selbst gebastelten oder sonstigen Gefäße. „Badewannen aus Zink oder Edelstahl könnten sinken und den Beckenboden beschädigen.“ Mit der Entwicklung des Rennens ist Udo Kälberer zufrieden: „Bisher haben immer um die 30 Teams teilgenommen.“ Das bringt dann auch jede Menge Leute ins Freibad. Tanten, Omas und Freunde schauen zu. „Und bei zwei Stunden Renngeschehen wird niemandem langweilig“, so Kälberer.
Attraktion fürs Freibad
Genauso wie es vor acht Jahren gedacht war, bringt das Rennen auch heute noch Schwung in den Badebetrieb und beschert dem Freibad eine zusätzliche Attraktion. Dafür sorgt nicht zuletzt Chefbademeister und Betriebsleiter Moritz Heitel. Er übernimmt die Moderation der Rennen und hält die Zuschauer kurzweilig auf dem Laufenden, was im Wasser passiert. Rund um das Becken sind die Mitglieder der Schwimmabteilung des VfL Kirchheim damit beschäftigt, die Wannen fürs nächste Rennen vorzubereiten und den Athleten im und aus dem Wasser zu helfen. Die Krokodile hatten jedenfalls ihre Mühe im Freibad. „Im Bürgersee klappt das Schwimmen zwar deutlich besser, aber dort ist uns zu viel Polizei“, meinte eines der Krokos augenzwinkernd. Am Schluss hatten alle ihre Rennstrecke erfolgreich absolviert und konnten nass, aber glücklich ihre Preise in Empfang nehmen.