Kirchheim

Abgeordnete erinnern sich an ihre Schulzeit

Die Landtagsabgeordneten Karl Zimmermann (CDU) und Andreas Schwarz (Grüne) eint, dass sie in Kirchheim aufs Gymnasium gegangen sind. Zimmermann besuchte das Ludwig-Uhland-Gymnasium, Schwarz das Schlossgymnasium.

Karl Zimmermann: Zimmermann kam 1961 nach Kirchheim aufs Gymnasium. Sein erstes Schuljahr verbrachte der jetzige CDU-Abgeordnete im heutigen Spital. Und er erinnert sich an Schulausflüge mit dem damaligen Klassenlehrer, der seine Schüler aufforderte, genügend Haselnussstecken zu schnitzen, die später zur Ertüchtigung dienen sollten. „Ich habe einmal in Mathe vergessen, dass Dezimeter mal Dezimeter Quadratdezimeter sind und habe Dezimeter gesagt.“ Karl Zimmermann hatte die Wahl, zwischen Stock oder zehn Mal ums Spital rennen. Er habe sich fürs Laufen entschieden.

Eine bleibende Erinnerung bescherte ihm sein Französisch-Lehrer Karl-Heinz Rieforth. Jedem Schüler hat er ein „Mon Chéri“ mitgebracht. „Die schmecken mir heute noch wunderbar“, erzählt Zimmermann. Mit der Schulteilung kam Zimmermann ans LUG. „Die letzten beiden Jahre vor dem Abitur waren wir wieder ausgelagert – an die damalige Frauenarbeitsschule, das heutige Alte Haus. Die Lehrer mussten vom LUG in die Stadt pendeln, was zur Freude der Schüler nicht immer rechtzeitig geschah.“ Auch habe er einmal an einem Schülerprotest teilgenommen: Der Preis der Pausenbrezel erhöhte sich von zehn auf zwölf Pfennige. Das sei einfach zu viel gewesen.

Andreas Schwarz: „50 Jahre zwei Gymnasien ist für mich auch 50 Jahre gute Kooperation“, erinnert sich Andreas Schwarz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag. Das habe in seiner Schulzeit auch gut funktioniert. Der Leistungskurs Gemeinschaftskunde sei damals gemeinsam im Schlossgymnasium unterrichtet worden, obwohl das LUG mehr Schüler stellte. „Und vielleicht war das auch ein Indiz, dass wir damals ein sehr politischer Jahrgang waren. Nicht nur der Leistungskurs hat uns geprägt. Wir waren eine starke Schülermitverantwortung. Wir haben die Schülerzeitung ‚Der Trichter‘ herausgegeben. Wir waren damals an der Spitze der Bewegung, die für den Bau des dritten Gymnasiums eingetreten ist.“ Für vieles sei man Vorreiter gewesen. „Wir waren die Vorkämpfer für eine Cafeteria.“ Damit hatten Schüler Mitte der 90er Jahre erstmals die Möglichkeit, sich Mittagessen zu kochen. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie Herr Oberle die Kochkommune im Schlossgymnasium gegründet hat, wie es im ganzen Schulhaus nach leckerem Essen gerochen hat.“ Und Andreas Schwarz richtet sich an die Schüler: „Ich möchte Euch auffordern, Euch auch für politische Themen zu engagieren. Bringt Euch in die Politik ein. Eine starke SMV kann Schule mitgestalten. Und wer mal Schülersprecher war, der kann in den Gemeinderat gehen, der kann in den Landtag gehen, der kann da sogar Fraktionsvorsitzender werden.“cw