Kirchheim
„AMKmotion“ bekennt sichtbar Farbe

Antriebstechnik Die ehemalige AMK-Sparte „Drives & Automation“ hat seit März einen neuen Geschäftsführer. Seit Anfang Mai fällt auch das neue Logo auf, in dem das Mintgrün der „Arburg Family“ steckt. Von Andreas Volz

Alles neu macht nicht nur der Mai: Aber seit Anfang Mai wird es in der Kirchheimer Bohnau deutlich sichtbar, was sich bei AMK geändert hat: Seit 1. Januar gehört die AMK-Sparte „Drives & Automation“ zur „Arburg Family“. Die Arburg-Unternehmerfamilien Hehl und Keinath hatten die Chance genutzt, die sich ihnen bot, als sich die chinesische Zhongding Holding wegen strategischer Veränderungswünsche vom Bereich „Drives & Automation“ trennen wollte. Deshalb ist diese Sparte nun ein Teil des Spritzgießmaschinenherstellers aus Loßburg im Kreis Freudenstadt. Sie firmiert unter dem neuen Namen „AMK motion GmbH + Co KG“.

In Zwei-Monats-Schritten ging es seither weiter: Am 1. März hat Stefan Buchner die Arbeit als Geschäftsführer von AMK ­motion aufgenommen. Der 39-Jährige bringt außer einem Maschinenbaustudium auch jahrelange branchenspezifische Erfahrung in leitender Position mit nach Kirchheim. Sein wichtigstes Ziel hört man unter der Teck sicher gerne: „Wir halten am Standort fest und möchten ihn weiter ausbauen. Die Innovationskraft und die Technologieführerschaft wollen wir standortbezogen fortführen.“

Was sich jetzt Anfang Mai geändert hat, ist das Logo: Vom gewohnten AMK-Blau wechselt der Schriftzug „AMKmotion“ überwiegend ins Schwarze - mit einem auffälligen „o“ in Mintgrün, der Hausfarbe von Arburg. Auch die Flaggen an der Gaußstraße sind bereits umgestellt auf AMK motion. Das alte Blau bleibt bei der Sparte AMK Automotive erhalten, die weiterhin zu Zhongding gehört. Mehr zu Automotive sowie zu Zhongding können und wollen weder Geschäftsführer Stefan Buchner noch Marketing-Leiterin Loreen Gärtner sagen. Sie konzentrieren sich ganz auf ihren Bereich.

„Was man in Kirchheim typischerweise mit AMK verbindet, hier in der Bohnau, das sind wir, das ist AMK motion.“ Die Bewegung, die im englischen Wort „motion“ steckt, herrscht im gesamten Unternehmen. Stefan Buchner zufolge gibt es eine „Vorwärtsbewegung“, eine Aufbruchstimmung in Kirchheim: „Die Mitarbeiter sind total motiviert und engagiert.“

AMK motion habe sich schon längst vom Motorenhersteller zum Systemlieferanten gewandelt. Es werden also nicht nur einfach Motoren hergestellt und geliefert. Vielmehr werde gemeinsam mit den Kunden an deren speziellen Maschinen und Anlagen gearbeitet. „Das geht bis zur Steuerung von komplett automatisierten Fabrikhallen“, sagt Stefan Buchner.

Know-how als größtes Kapital

Für diese komplexen Anforderungen brauche es hochqualifizierte Arbeitskräfte: „Wir setzen auf das Know-how unserer Mitarbeiter. Wir brauchen Antriebs- und Steuerungsexperten - und die gibt es nicht an jeder Ecke.“ Eine der Herausforderungen für Stefan Buchner wird es also sein, Mitarbeiter zu finden, zu qualifizieren und zu halten. Schließlich steht er für „ungebrochene Kontinuität“ bei AMK: Das traditionelle Familienunternehmen ist nun ein eigenständiger Teil innerhalb eines größeren Familienunternehmens. Geschäftsbeziehungen verbinden AMK und Arburg immerhin bereits seit 1994. Stefan Buchner spricht deshalb von einem gegenseitigen Verständnis: „Beide Seiten wissen genau, wie die Branche und der Markt funktionieren.“

Nur eines würde er selbst gerne noch besser kennenlernen: „Ich freue mich schon darauf, Kirchheim endlich auch einmal ohne Corona erleben zu können.“